Juni 18 Das Ende Naht

 

Im Juni wurde es mir so richtig bewusst, dass mein Jahr hier schon fast vorbei ist. Ich will jetzt keinen Rückblick starten oder so, denn ich habe ja noch den Juli vor mir. Nur schon mal vormerken, ich bin ab dem 25. Julie wieder in Deutschland Dahoam.

Im Juni habe ich in der Arbeit die ganze Zeit fast am GMCS Posten gearbeitet, also der Salat/ kalte Vorspeisen. Einen Tag durfte ich am Grill „trainieren“. Am Grill trainieren bedeutet, dass du von einem Koch, der sich mit dem Grill Posten auskennt, eingelernt wirst. Meistens drei Tage die man zusammen an dem Posten arbeitet, am Anfang stärker unterstützt und am letzten Tag eigentlich alleine. Da bei mir jedoch klar war, dass ich nur diesen einen Tag am Grill bin, war es nicht wirklich Training. Natürlich habe ich schon probiert es wirklich als Training zu sehen und zu versuchen die Station zu beherrschen, während Karen (Meine Trainerin) Sachen zur Spüle brachte oder sonst kurz weg musste. An dieser Station wird nicht nur das Rib-Eye Steak zubereitet, sondern auch der Lachs und das Kaninchen. Zur Vorbereitung gehört das parieren und portionieren des Fleisches, so wie das bewachen des Feuers. Also schau das der Grill nicht ausgeht und das Haus nicht abbrennt. Während des Services wird das Steak über dem Holzkohle Grill gebraten, ruhen gelassen und kurz vor dem Anrichten nochmal in einen heißen Ofen geschoben und richtig heiß gemacht (ohne den Garpunkt zu ändern). Der Lachs wird von den Sous Chefs filetiert und portioniert, wir haben ihn dann noch mariniert und gegrillt. Aus dem Kaninchen wird eine Farce zubereitet, die in Blattkohl eingewickelt werden, so ähnlich wie die gefüllten Weinblätter beim Griechen.

Im Juni haben ein paar Kollegen das Canlis verlassen und somit wurde für jeden am letzten Tag  zum Abschied eine kleine Abschiedsfeier veranstaltet. Entweder Sandro der Souschef hatte Lust und machte Pizza oder wir gingen gemeinsam irgendwo in ein Restaurant/ Bar. Dadurch verbrachte ich noch ein bisschen Zeit mit meinen Kollegen und konnte so über andere Themen als Arbeit mit ihnen reden.

Am letzten Sonntag im Juni hat meine Gastfamilie mir eine Abschiedsfeier organisiert. Fast alle mit denen ich das letzte Jahr über in Kontakt gekommen bin, sind gekommen und haben mit mir gefeiert. Von College Freunden über Familien Freunde und Bekannte. Meine Eltern waren auch da, weil Sie zu dem Zeitpunkt mich besuchten, oder mehr Urlaub in Seattle machten, während ich noch da war.  Meine Arbeitskollegen waren leider nicht da, die hatten ein Softball Spiel (später mehr).

Wir hatten eine gute Stimmung bis der Nachbar von uns in das Haus auf der Straße gegenüber gegangen ist. Er hat die Mülltonnen aus dem Weg geräumt und ist über den Garten in das Haus gegangen. Da die Besitzerin fast im selben Moment zur Vordertür raus gekommen ist, waren wir ein bisschen skeptisch. Andere Nachbarn riefen die Polizei, die nach einer Stunde dann auch an kam und sich um den Herren kümmerte. Mittlerweile wissen wir, dass er unter Medikamenten Einfluss stand und früher schon in Kalifornien Straftaten begangen hat.
Er sorgte auf jeden Fall für Spannung und Entertainment während meiner Abschlussfeier.

Zurück zum Softballspiel.
Im Juni fing die Softball Saison an. In Amerika ist es üblich, dass größere Firmen mit ihren Angestellten eine Softball Mannschaft haben. So als Bewegung gegen das dauerhafte sitzen im Bürostuhl, eigentlich. Da aber nicht nur Büro Personal gerne Softball Spielen gibt es das auch für alle Firmen. Softball ist übrigens die Hobby Version von Baseball, der einzige Unterschied ist ein größerer Ball. Am ersten Juni Wochenende begann das Training und die Woche darauf gab es schon das erste Spiel (immer sonntags).
Da jedoch für alle anderen Angestellten, die das Canlis verließen auch Abschiedsfeiern gehalten wurden war ich nicht so sehr traurig darüber, dass sie nicht da waren.

Am Dienstag nach der Abschluss Party ging ich mit meinen Eltern, meiner Gastfamilie, Ina und Jochen (meine Bekannten aus Minnesota) ins Canlis zum Essen. Das erste Mal, dass ich offiziell dort aß und nicht nur die Gerichte in der Küche probierte.

Da meine Eltern, Ina und Jochen in der Nähe von Seattle ihr Hotel hatten fuhren wir getrennt hin. Wendy, Carlee und Ich aus Spanaway und der Rest vom Hotel.
Wir kamen früher an und saßen erstmal an der Bar, dort aß ich die selbstgemachten Burnusse, die ich selbst schon so oft geröstet habe. Dazu gönnte ich mir ein Gin-Tonic und wartete auf meine andere Familie. Als alle da waren, saßen wir noch kurz an der Bar. Meine Eltern bestellten auch Cocktails, doch bevor die da waren, wurden wir zu unserem Tisch gebracht, wo die Cocktails dann auch landeten.

Die sechs Snacks:

  • Buchweizen Taquito (gerollter Taco) mit Bohnenpüree
  • Seegrasscracker
  • Tarte mit Artischocken und Lachs Kaviar
  • Frittierte grüne Tomate in Popcorn-Mantel
  • Hausgemachter luftgetrockneter Schinken um einen eingelegte grünen Pfirsich
  • Enten Schinken
  • Kartoffel-„Rösti“ mit Paprikagele und Seeigel

Als Vorspeise nahm ich das Tatar mit Kapern, Schalotten, Meerrettich und Eigelb

Der Zwischengang war bei mir Lachs mit Erbsen, eingelegter Ingwer

Zum Hauptgang hatte ich das Rib-Eye Steak mit Senfblätter-Fruchtessig-Soße sowie Grünkohlchip Zwiebelblüten und Zwibelstreusel

Als Dessert hatte ich den Käse mit pochiertem Rhabarber grünen Erdbeeren und Roggenchip

Die ganze Karte gibt es unter www.Canlis.com

Am Schluss gab es noch zwei verschiedene Maccerons, einmal mit Buchweizen und Erdbeeren und einmal mit Matcha.

Am Freitag nach der Arbeit gab es dann die Abschiedsfeier für mich von der Arbeit aus und wir waren gemeinsam bei Big Marios Pizza. Auch diese Abschieds Feier war sehr schön aber auch mit gemischten Gefühlen, ich wäre gerne noch ein bisschen hier geblieben und hätte weiter gearbeitet, was aber leider nicht geht.

Am Samstag hatte ich dann wirklich meinen letzten Tag aber weil ich direkt nach der Arbeit zu meinem Road Trip aufbrach, mussten wir die Abschiedsfeier früher halten.

Der Road Trip wird auch noch genauer hier ausgeführt, in dem oder den nächsten Blogs, je nachdem wie viel Zeit ich habe, zu schreiben.

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