Das Studentenleben

Wie geht es euch?
Es ist nun schon einige zeit vergangen seit ich das letzte mal meinen Blog aktualisiert habe. Das liegt einfach daran, dass ich mich hier am College erstmal eingelebt habe, neue Kontakte geknüpft und sehr viele Hausaufgaben gemacht habe.
Was ist in der Zwischenzeit passiert?
Ein Produkt, das ihr alle liebt kommt aus Vermont. Ben&Jerry’s. Da lässt man es sich natürlich nicht nehmen und besucht die Fabrik in Vermont, wo sogar eine Werksbesichtigung angeboten wird.
Rollercoaster Liebhabern kann ich Six Flags empfehlen. Ich bin mit dem Multicultural Club vom College dort gewesen und es hat sehr viel Spaß gemacht. Die Kontrollen am Eingang und die Warteschlangen auf dem Gelände erinnern einen sehr stark an die Ankunft in New York, aber im großen und ganzen ist es sehr zu empfehlen.
Ich bin auch schon bei einem richtigen amerikanischen Baseballspiel gewesen. Boston Red Sox gegen die Houston Astros. Es ist der Wahnsinn, wie die Leute bei jedem Punkt feiern, vergleichbar mit einem WM Sieg für Deutschland. Kein Witz. Es war mein erstes Baseballspiel, das ich überhaupt gesehen habe und bin sofort begeistert davon.
Neben all den Vergnügungen darf der Unterricht im College natürlich nicht fehlen. Mein Stundenplan ist eher semi optimal, da ich überwiegend abends Unterricht habe, dafür habe ich Freitags frei, somit lässt es sich ganz gut ertragen. Ein riesen großes Minus, das ich gleich in der ersten Woche Unterricht herausfinden musste, ist der Preis von Schulbüchern in den USA. Ich musste mir ein Buch kaufen, das neu 300$ kostet. Gebraucht und in relativ guten Zustand hab ich es bei Amazon für die Hälfte gefunden. Ich bin aber nicht der einzige der geizig ist. Alle Studenten hier machen das so und mir wurde das auch nahe gelegt.
Bevor ich in die USA geflogen bin , habe ich erfahren, dass ich im Dorm mit einem Roommate leben werde. Zu Beginn war ich nicht sonderlich begeistert, da ich mir eine Gastfamilie gewünscht habe, aber ich muss sagen, dass ich es wirklich gut finde im Dorm zu leben. Man lernt so viele neue Leute kennen und so ziemlich jeder Student wohnt hier im Dorm. So ist der weg zum Unterricht nicht so weit und man ist nicht zu Beginn auf ein Auto angewiesen. Sollte man zwischendurch doch mal was brauchen, ist immer jemand da, der ein Auto hat. Freitags wird es nachmittags schlagartig leer, da fast jeder ein Auto hat und nach Hause fährt. So hat man zumindest seine Ruhe und in meinem Fall bleiben alle Leute, mit denen ich mich sehr gut verstehe hier und wir unternehmen immer was zusammen.
Wer übrigens denkt, dass man in den USA dick wird, liegt nicht ganz richtig. Es gibt zwar jeden Tag Pizza in der Dining Hall, aber nach den ersten paar Stücken hat man schon keinen Appetit mehr, da die Pizza einfach nur pappig schmeckt. Es gibt auch genug Auswahl zu essen und Salat gibt es hier auch. Wer sich noch sportlich betätigen möchte hat hier auch die Möglichkeit ins Gym zu gehen, oder man geht eine Runde in den Wäldern rund ums College. Wie einige von euch vielleicht wissen, ist Thanksgiving und meine Gastfamilie hat mich zum Dinner eingeladen, so habe ich die Möglichkeit die Familie schon kennenzulernen und muss nicht alleine zu Thanksgiving im College verbringen. Es ist schon merkwürdig zu wissen, dass man einige Zeit bei dieser Familie verbringen wird, wenn man schon viel Zeit im Dorm mit anderen Studenten verbracht hat.
Ich wollte Fotos zum Blog hinzufügen, damit man auch mal etwas sieht, jedoch habe ich einige Schwierigkeiten Fotos vom Handy auf mein Notebook zu ziehen. Somit müssen Bilder noch etwas warten.
Wer selbst Lust hat ein Austauschsjahr in den USA zu machen und noch Fragen zu Themen hat, kann sich gerne bei mir melden. Ich beantworte Fragen gerne.

Vermont!!!

Ich grüße euch,
Meine Platzierung habe ich erst verhältnismäßig spät erhalten. Max und Amanda von Cultural Vistas haben mich eines Nachmittags angerufen und mich über meine eventuelle Platzierung informiert. Vermont soll es werden. Ich werde in einem Dorm leben mit einem Zimmergenossen. Mein College ist das Vermont Technical College in Randolph Center.
Nach den letzten Erledigungen war es dann soweit und ich bin am 08.08 morgen um 06 Uhr mit dem Flugzeug von Hamburg nach Frankfurt geflogen. Überaschender weise habe ich auf dem Flug schon weitere Teilnehmer getroffen und wir sind in Frankfurt zusammen durch die nächsten Kontrollen bis zum nächsten Gate gelaufen.
Es hat tatsächlich eine gute Stunde gedauert, bis wir zum Gate gekommen sind, da der Weg einfach so weit ist und es so viele Kontrollen gibt.
Am Gate haben sich alle 75 Teilnehmer getroffen und wir zusammen ins Flugzeug Richtung New York gestiegen.
In New York angekommen hatten wir gleich volles Programm und hatten auch noch Zeit für eine Erkundungsrunde.
Das Hostelzimmer war sehr, sehr klein und es passte gerade mal so ein Hochbett, ein Schreibtisch und ein Stuhl rein.
Bis Donnerstag hatten wir jeden Tag Seminar, wo wichtige Dinge besprochen wurden und im Anschluss hatten wir wieder zeit, um New York zu erkunden.
Am Freitag bin ich von der Pennsylvania Station in New York mit dem Amtrak weitergefahren. (Amtrak=Bahn)
Nach fast 8 Stunden Bahnfahrt bin ich endlich in Randolph angekommen und meine College Koordinatorin hat mich vom Bahnhof abgeholt.
Ich werde die ersten Tage bei ihr verbringen. Ich bin auch nicht alleine mit ihr, denn sie hat einen weiteren Austauschstudenten aus Pakistan bei sich. Wir beide werden aufs gleiche College gehen und wir verstehen uns ganz gut.
Heute haben wir eine Freundin von meine Koordinatorin bei einem Rennen angefeuert und waren Eis essen. Ich habe gelernt, dass man darauf Acht geben sollte wie groß ein „small“ Eis ist. „small“ bedeutet eigentlich groß.
Danach waren wir Blaubeeren pflücken, denn die Vermonter lieben ihre Beeren.
Es hat so viel Spaß gemacht bei dme guten Wetter draußen unterwegs zu sein und wir haben einige Freunde von meiner Koordinatorin kennengelernt und wir haben die Zeit genossen.
Das Wochenende entspannen wir noch ein bisschen und nächste Woche kommt der wichtige Teil, an dem wir alles Organisieren was wichtig für uns ist. Ich werde mir z.B. auch eine neue SIM Karte kaufen um in den USA mobil erreichbar zu sein.
Nun gibt es gleich Dinner und ich werde euch über alles weitere auf dem laufenden halten.

See ya.

Start a story

First things first.

Mein Name ist Tobias, ich bin 24 Jahre alt, lebe im südlichen Schleswig-Holstein und bin ein Teilnehmer des 34. Parlamentarischen Patenschafts-Programms. Ich bin gelernter Elektroniker und habe im Januar diesen Jahres meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Nachdem ich mich nun kurz vorgestellt habe, möchte ich erzählen wie es überhaupt dazu kam, dass ich mich für das Auslandsjahr beworben habe. Vor Jahren, also am Anfang meiner Ausbildung, habe ich in der Berufsschule ein Plakat des Parlamentarischen Patenschafts-Programms gesehen und habe mich schon dafür interessiert. Einige Zeit später, nachdem ich in Erfahrung gebracht habe, was für Voraussetzungen es gibt und ich schon einige Blogs von Teilnehmern gelesen habe, kam der Zeitpunkt, dass ich mich nun endlich bewerben konnte.
Es folgte der Schock. Es gab so viel online auszufüllen. Arztbesuche, Gutachten erstellen lassen, und für mich kam erschwerend noch hinzu, dass ich kurzfristig noch eine Brille bekommen sollte, die ich nun dauerhaft tragen muss, weil mein Arzt das Gutachten sonst nicht unterschrieben hätte. Mein erster Gedanke war: „Oh Gott hoffentlich hat sich das jetzt auch gelohnt.“ Ausgerechnet ich, der aufm Bau arbeitet und jetzt jeden Tag die Brille putzen muss, weil sie jeden Tag dreckig wird. Man gewöhnt sich zum Glück schnell daran und so schlecht sieht es auch nicht aus. Nachdem ich alle Informationen zusammengetragen hatte und online ausfüllen konnte, habe ich es abgeschickt und nun hieß es warten. Dieser Abschnitt der Bewerbung ist ein immer wiederkehrender Prozess, an den man sich gewöhnen sollte.
Doch es kam die Einladung zur Auswahltagung in Berlin. Schnell in der Firma Urlaub genommen, ab in den Flixbus und los nach Berlin. Diesen kleinen Trip habe ich gleich genutzt und bin ein paar Tage dort geblieben und habe Berlin auf eigene Faust erkundet. Dieser Ausflug war für mich schon so ein persönliche Highlight, vor allem, weil ich mir ein Zimmer mit jungen französischen Touristen geteilt habe, die jeden Abend im Zimmer vorgeglüht haben und danach um die Häuser gezogen sind.
Auf jeden Fall die Auswahltagung, um mal auf den Punkt zu kommen, war sehr gut. An zukünftige Bewerber: Bleib du selbst. Man möchte DICH kennenlernen und kein zweites Gesicht von dir.
Der altbekannte Prozess des Wartens setzt wieder ein und ich persönlich habe Ende Februar von meinem Abgeordneten Bescheid bekommen. In meinem Fall mit dem glücklichen Ausgang, dass es für mich weiter geht. All die Strapazen haben sich gelohnt. Ich habe vor Glück noch nie Tränen in den Augen gehabt, aber in dem Moment, wie ich erfahren habe, dass ich nominiert wurde, fiel eine große Last von meinen Schultern.
An dieser Stelle nochmal einen Herzlichen Dank an Herrn Gero Storjohann (MdB) ( http://www.gero-storjohann.de ) für die Nominierung und die Ehre als Junior Botschafter in die USA zu fliegen.
Im März/April fanden 2 Vorbereitungsseminare statt, bei denen man zu einem der beiden eingeladen wird und eine Woche lang, wie der Name schon sagt, vorbereitet wird. Man lernt die anderen Stipendiaten kennen und merkt bei manchen, dass man sich schon bei der Auswahltagung kennengelernt hat. Manche Gesichter vergisst man ja bekanntlich nicht. Ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Nein, ich verstehe mich mit allen sehr gut und in der Woche Vorbereitungsseminar hat man sich in der ein oder anderen abendlichen Runde noch besser kennengelernt.
Alle offenen Fragen werden von der GIZ beantwortet. Es gibt keine dummen Fragen und nach der Woche fühlt man sich sehr gut vorbereitet. Ich hatte auch meine Ängste, aber die konnten größtenteils beseitigt werden. Niemand wird von sich sagen können, dass er oder sie nicht vor irgendetwas Angst hat, man muss es auf sich zukommen lassen.
Und wie geht es jetzt weiter?
Ich hoffe darauf bald zu erfahren, wo mein Platzierungsort ist. Das ist noch offen. Es gibt aber noch genug zu tun. Kommende Woche fahre ich „schon wieder“ nach Berlin. Dieses mal um das Visum zu beantragen.
Das ist was bisher geschah und wie der aktuelle Stand ist. Wenn es Fragen zu einzelnen Themen gibt, schreibt gerne einen Kommentar, ich werde jede Frage gerne beantworten.
Bis dahin,
Euer Tobias
P.S.: Dieser Blogeintrag ist noch etwas trist, Bilder wird es in den USA mehr als genug geben, versprochen.