Mall of America / Minneapolis

Anfang November beschlossen eine Freundin und ich ein Wochenend-Trip nach Minneapolis zu machen. Immerhin ist Minnesotas Hauptstadt nur 2 1/2h von Winona entfernt. Der erste Fehler unterlief mir schon bei der Abfahrt: Ich vergass meinen Wintermantel und hatte nur meine Strickjacke an. Es waren uebrigens -8 Grad Celsius. Fing ja schon mal gut an.

Nachdem wir nachmittags ankamen sind wir ein wenig herum gelaufen (ICH BIN FAST ERFROREN), bevor wir abends zum Inder sind. Gott, gibt es eigentlich was besseres als indisches Essen? Cheese Curds vielleicht, aber auch nur manchmal.

Am naechsten Morgen ging es in die Mall of America. Wie der Name irgendwie schon sagt, handelt es sich um die groesste Mall im Land. Ueber fuenfhundert Shops! Auch wenn einige mehrmals vorkamen, ist das immer noch eine beachtliche Zahl. Es dauerte einen Tag, bevor wir auch nur ansatzweise sagen konnten, dass wir den groessten Teil der Mall gesehen haben. Am coolsten war aber wohl das Nickelodeon Universe in der Mitte der Mall. Achterbahnen (auch Wasserachterbahnen) mitten in einer Mall! Allerdings ist es ganz schoen anstrengend den ganzen Tag zu shoppen und so sind wir abends nur noch ins Kino gegangen, ganz entspannt.

Mall of America

Am naechsten Morgen sind wir in einen Park, der uns von dem AirBnb Host empfohlen wurde. Der Minnehaha- Park (ich Weiss bis heute nicht wie man das ordentlich ausspricht), war wirklich schoen. Es gab viele kleine Fluesse, doch auch einen super coolen Wasserfall.

 

Minnehaha- Park

Natuerlich durfte auch der Sculpture Garden nicht fehlen, inclusive Ausblick auf die Skyline von Minneapolis.

Am fruehen Abend ging es dann zurueck nach Winona. Obwohl Minneapolis schon eine coole Stadt ist, ist sie bisher von allen Staedten die ich bisher besucht habe, die am wenigsten beeindruckende. Dennoch sehr praktisch mit dem internationalen Flughafen.

Duluth

Mein erster Roadtrip ueberhaupt fuehrte mich nach Duluth, einer Stadt im Norden Minnesotas. Anfang September machte ich mich mit zwei Bekannten aus dem College also auf den Weg, allerdings war ein Stopp unverzichtbar, denn auf unserem Weg lag die Minnesota State Fair. Na gut, ganz unser Weg war es auch nicht, aber nachdem wir nur gutes darueber hoerten, dachten wir uns, dass der Umweg sich schon lohnen wuerde.

Minnesota State Fair

Fuer alle Minnesota People, welche in ihren Kleinstaedten nichts erlebten war es wohl das Event des Jahres, ich hingegen fuehlte mich hingegen eher wie an einem Montagmorgen um 7 Uhr am Ostkreuz, waehrend ich versuche in eine Ringbahn reinzukommen. Oder in London zur Rushhour mit der Centralline zu fahren. Kurz: Es war ueberfuellt und egal wohin man wollte, man stand erst mal min 30 min an um irgendwas machen zu koennen. Einziger Lichtblick; ein ganzer Eimer voll frischgebackener Schokokekse fuer nur $16. Fuer die wir aber auch fast eine Dreiviertelstunde warteten. Nach 3h oder so beschlossen wir also zu gehen, da wir noch nach Duluth mussten und es eh nicht so wirklich Spass machte.

In Duluth war es gleich viel entspannter. Direkt am Lake Superior gelegen, genossen wir das gute Wetter am Strand und unternahmen einen Fahrradtour. Was natuerlich bei drei Maedels auch nicht fehlen durfte, war ein kleiner Shoppingtrip in der naechsten Mall. Auch, weil es in Winona einfach mal nur einen Klamottenladen gibt.   Der schoenste Moment in Duluth war allerdings das Erkunden des North Shore Drives. In einer kleinen Parkbucht hielten wir irgendwann an und kletterten einen kleinen Abhang herunter um uns ans Wasser zu setzen. Obwohl es auf den ersten Blick nicht wirklich spektakulaer erscheint, war es doch umwerfend dort einfach nur zu sitzen, die Ruhe zu geniessen und aufs Wasser zu starren.

Duluth

Am naechsten Morgen ging es dann wieder heim (Gott sei dank- in einem Zelt am Fluss zu schlafen ist der pure Horror), ins beschauliche Trempealeau. Da hab ich doch glatt den Trubel auf der State Fair vermisst fuer ein paar Sekunden. Aber was soll ich sagen, als Berliner brauch ich doch etwas Aufregung.

Collegephase

So, es hat zwar seeeeehr lange gedauert, aber es gibt von mir mal ein Update. Oder besser gesagt gleich mehrere. Einfach, weil ich gerade die Zeit dazu habe und mir auch schon mehrmals vorgeworfen wurde, ich wuerde ja gar nichts posten.

Beginnen wir mit der Collegephase: Von Anfang August bis Anfang Dezember war ich offiziell Studentin an der Winona State University. Da ich nur neun CP’s von Cultural Vistas bezahlt bekam, hatte ich ehrlich gesagt ein ziemlich entspanntes Leben. Dank meiner College- Koordinatorin Kit war ich immer nur Montags, Mittwochs und Freitags von 10am-2pm da. Sehr entspannt. Da zwei meine Kurse berufsbezogen sein mussten, entschied ich mich fuer Mikrooekonomie und Financial Accounting Principles. Bis auf die Tatsache, dass beide meiner Lehrer selbst aus dem Ausland kamen (Polen und China) und daher ab und zu schwer zu verstehen waren (und mit schwer meine ich gar nicht), die beste Wahl meines Lebens. Alle Themen die wir behandelten, kannte ich dank Ausbildung in- und auswendig, was auch den Lernaufwand fuer die Pruefungen in Grenzen hielt. Hausaufgaben waren fast nicht existent, wofuer ich sehr dankbar bin. Wenn ich von anderen Studenten oder auch Teilnehmer des PPP’s hoerte, wie viel sie zu tun hatten, merkte ich erst, was fuer ein Glueckskeks ich doch war. Naja fast, denn auch wenn ich zwei gute Kurse erwischt hatte, gab es immer noch ‘American Politics’.  Das wohl langweiligste Fach, was ich auch nur statt ‘Einfuehrung in Psychologie’ gewaehlt habe, weil es zeitlich besser in meinen Studenplan gepasst hat. Bloede Entscheidung. Hausaufgabe jede Woche war es, ein Kapitel des Buches zu lesen. Bloed nur, dass es zwei unterschiedliche Buecher gab und ich keine Lust hatte $80 auszugeben  (vor allem, weil ich gerade erst $130 fuer ein anderes Buch bezahlt hatte), wenn wir eh kaum damit arbeiten. War im Endeffekt dann auch nicht so schlimm, erhoehte nur den Lernaufwand fuer die Pruefungen. Wovon wir uebrigens drei hatten. Bis auf die Tatsache, dass ich in diesem Kurs meinen Freund kennen gelernt habe, konnte ich ‘American Politics’ absolut gar nichts abgewinnen.

Meine persoenliche Erfahrung mit der Universitaet hier war, dass es der Berufsschule sehr aehnlich war.  Kleine Klassen – die Lehrer kannten einen sogar mit Namen- mehrere Pruefungen, statt nur eine am Ende des Semesters  und auch von dem Schwierigkeitsgrad des Unterichtsstoffes gar nicht mal zu verschieden. Dafuer $9k pro Semester zahlen zu muessen, waere mir persoenlich ehrlich gesagt zu viel und ich bin wirklich froh, dass Bildung in Deutschland fast kostenlos ist. Allerdings war es eine Erfahrung wert und mir persoenlich hat es auch gezeigt, dass ich mich weiter entwickeln moechte und doch nochmal anfangen will zu studieren.

So, das war es erst mal ueber die Collegephase. Ich weiss, dass dieser Post nicht unbedingt spannend war, aber ich dachte mir; ganz oder gar nicht.

 

 Winona State University 

Meine Platzierung

Hallo,

inzwischen darf ich verkünden: Ich habe meine Platzierung erhalten!

Ein Jahr lang werde ich nun in Trempealeau, Wisconsin leben.

Trempealeau liegt am Missisippi River und hat sage und schreibe 1500 Einwohner. Für jemanden aus der Großstadt ein Witz. Da hat mein Wohnblock ja mehr Bewohner! Ob ich enttäuscht war auf den ersten Blick; ich muss offen zugeben ja. Doch dann habe ich mir einfach mal durchgelesen, was man mir so zu meiner Gastfamilie geschrieben hat:

Diese sind 65 und 60 Jahre alt, haben  eine Katze und zwei Pferde!!! Bei dem Wort Pferde breitete sich so ein breites Lächeln auf meinen Lippen aus, das könnt ihr euch nicht vorstellen.  Ich wohne im absoluten Kaff, aber dass meine Gastfamilie zwei Pferde besitzt, hat praktisch alles wieder gut gemacht. Dann wohne ich halt abgeschieden, aber mit dem Auto sind es nur 30 Minuten nach La Crosse, einer Stadt mit circa 50 000 Einwohnern. Und innerhalb von zweieinhalb Stunden bin ich in Minneapolis. Nur vier Stunden entfernt ist dann auch schon Chicago. Für amerikanische Verhältnisse also ein Katzensprung.

Inzwischen hatte ich auch Kontakt zu meiner Gastmutter, welche wirklich super cool drauf ist. Ich freue mich schon darauf sie kennen zu lernen. Ganz lustig hingegen ist, dass ihr Schwiegersohn auch Berliner ist. Wenn alles klappt treffe ich ihn und die Tochter sogar noch hier in Berlin, bevor ich selber rüber fliege.

Aber genug über meine Familie.

Für das erste halbe Jahr werde ich die Winona State University in Winona, Minnesota besuchen. Winona selbst hat 27 000 Einwohner und die Universität scheint auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht, auf jeden Fall ist ihr Kursangebot perfekt für mich. Dort arbeitet meine Gastmutter auch halbtags, allerdings ist sie eher der Homeoffice- Typ.

 

Das wars erst mal soweit von mir.

Ich bin selbst gespannt wie das Jahr wird, denn Trempealeau ist einfach das komplette Gegenteil von Berlin. Aber ich habe eh keine andere Wahl als mich darauf einzulassen und zu versuchen, das Beste aus dem Jahr zu machen.

 

Bis bald,

 

Denise

Was bisher geschah

Wie die Überschrift schon sagt, möchte ich einfach mal meinen Weg bis hierher beschreiben. Denn sicherlich gibt es einige Bewerber, die genauso wie wir vorher die ganzen Blogs durchgehen um jedes Detail aufzuschnappen, was nützlich sein könnte.

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Wer bin ich?

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Zuerst möchte ich mich ganz kurz jedoch bei euch vorstellen:

Meine Name ist Denise und ich komme aus der wunderbaren Hauptstadt Berlin. Hier bin ich im Februar 1996 geboren worden und wessen Mathekenntnisse nicht ganz so schrecklich sind wie meine, dürfte jetzt auch wissen, dass ich 21 Jahre alt bin.

Im Januar 2017 habe ich meine Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen und arbeite jetzt bei einem Start-up Unternehmen.

Ich würde euch ja gerne mehr erzählen, allerdings werdet ihr wahrscheinlich noch in meinen Beiträgen später selbst herausfinden wie ich so bin. Wozu euch also ein Bild vermitteln, was dann wahrscheinlich eh nicht stimmt?

 

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Die Bewerbung

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Außerdem werden die meisten, die diesen Blog lesen – also die zukünftigen PPPler- eh ein ganz anderes Interesse haben; wie zum Teufel hat sie den Platz bekommen?!

Fangen wir mal von vorne an:

Durch ein 3 Jahre altes Plakat in meiner Berufsschule erfuhr ich von dem Programm. Das war Ende November, also noch ewig hin bevor man sich bewerben konnte. Zwischenzeitlich hab ich es immer mal wieder verdrängt, aber gott sei dank war meine Schule zu faul es abzunehmen, sodass ich immer wieder daran erinnert wurde.

 

Jedenfalls forderte ich die Unterlagen an und zweifelte kurz an meiner Entscheidung. So viel Papierkram! Allein die ganzen Fragen die man ausfüllen musste! Ich schob es immer weiter auf und geriet irgendwann ziemlich in Zeitnot, auch weil ich noch das Lehrergutachten benötigte. Keine so leichte Sache, immerhin waren meine Lehrer nur damit beschäftigt die Aufgabe an den nächsten abzugeben ‚der mich besser kennt‘.

Ich glaube nur paar Tage vor Fristende konnte ich meine Bewerbung einreichen. Dann folgte das allseits bekannte warten.

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Die Auswahltagung

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Tatsächlich bekam ich eine Einladung zur Auswahltagung in Berlin. Leider am Tag meiner schriftlichen Abschlussprüfung und es gab nur noch zwei freie Termine in Bonn. Beide innerhalb der nächsten zwei Wochen. Also hieß es den Chef ganz lieb nach Urlaub bitten und ab nach Bonn fliegen.

Gott sei Dank habe ich in der Nähe Familie, ansonsten wäre ich mir rückblickend nicht so sicher ob ich wirklich hin wäre, immerhin war es mit nicht unerheblichen Kosten verbunden gewesen und ich rechnete mir meine Chancen nicht besonders hoch aus.

Dennoch bin ich also hin, total unsicher. Aber das war total unbegründet. Die anderen Teilnehmer waren super nett und es fühlte sich nicht an wie ein Konkurrenzkampf, da wir uns auch untereinander Tipps gaben vor und nach den Gesprächen.

Nach der Vorstellung kamen die Gruppenpräsentationen und wir hatten circa 15 Minuten Zeit diese vorzubereiten. Zusammen mit zwei anderen Mädels, wovon eine jetzt ebenfalls eine Stipendiatin ist, musste ich einen kurzen Vortrag halten, allerdings war es glaube ich gar nicht so ausschlaggebend was wir sagten, auch wenn mir das in dem Moment sehr wichtig war.

Es folgten die Einzelgespräche und natürlich war ich die erste. Mein Glück: Die Geschichtsdaten die sie abfragten, konnte ich im Schlaf herunterbeten, mein Pech: Leider hab ich mich dafür bei den persönlichen Fragen um Kopf und Kragen geredet.

Zum Schluss kam noch ein 10- minütiger Allgemeinwissenstest und ein 50- minütiger Englischtest, allerdings fand ich beides ziemlich einfach zu händeln.

Da ich damit schon um 14 Uhr fertig war hatte ich noch sehr viel Zeit bis 20 Uhr, da erst dann mein Flieger gehen würde. Also ging ich noch mit zwei anderen Teilnehmern dieses Tages, welche nun auch Stipendiaten sind, noch abends weg.

Allerdings möchte ich hier mal allen sagen, die das noch vor sich haben: Nicht verrückt machen, aber es kann nicht schaden sich ein paar Daten einzuprägen und sich intensiv mit seiner Bewerbung auseinanderzusetzen, damit man sich nicht, wie ich mitunter, in Widersprüche verstrickt.

Danach hieß es übrigens nochmal warten.

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Das Gespräch mit dem MdB

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Tatsächlich folgte eine Einladung zum persönlichen Gespräch. Ich glaube ich hab vor Freude das gesamte Haus zusammen geschrien und sofort meine Eltern und Freunde angerufen. Um halb 11 abends in der Woche. Die Begeisterung war doch etwas gedämpft. Nichtsdestotrotz, drehte ich die komplette Zeit bis zum Gespräch am Rad. Wer mich kennt, weiß dass ich schon so sehr anstrengend sein kann- das war gegen die Wartezeit ein Klacks.

 

Jedenfalls folgte an einem Montagnachmittag (wars Montag?) das Gespräch mit Frau Schwarzer. Wie sich zeigte war meine Nervosität total unbegründet. Wir konnten uns total locker unterhalten und ich hatte kein schlechtes Gefühl.

Danach hieß es wieder warten, ganze drei Wochen lang. Immer wieder verzögerte sich die Entscheidung. Bis schließlich der Anruf kam:

 

Eine Absage, sie hatten sich für jemand anderes entschieden!

 

Sollte euch das gleiche passieren: Ich weiß wie scheiße ihr euch fühlt, aber wie ihr seht, muss es nicht das Ende sein.

Die Absage kam Ende Januar und es dauerte ein paar Tage bis ich das überwunden hatte.

Jedenfalls machte ich Pläne für einen Asien/Australien-Trip als ich die Mail von Doreen Paap erhielt, dass ich mich doch bitte melden sollte. Alle Ersatzkandidaten (so wie ich) hatten nämlich im Brief gesagt bekommen sie sollen sich melden und Bescheid geben ob sie zur Verfügung stehen falls der andere ausfällt oder ob sie das nicht mehr wollen.

Jedenfalls hatte ich das total vergessen und rief schließlich an um zuzusagen. Allerdings rechnete ich mir keine großen Chancen aus, doch Doreen sagte mir, dass es wohl eine Umstrukturierung geben sollte. Dennoch versuchte ich mir nicht zu viele Hoffnungen zu machen, immerhin hatte es das letzte Mal drei Donuts, eine Tüte Nachos, viel zu viel Eis und eine Tafel Schokolade benötigt um über die Enttäuschung hinweg zu kommen.

 

Doch schon am nächsten Tag kam der Anruf: Herzlichen Glückwunsch, sie wurden nachnominiert.

Ich kann es immer noch gar nicht glauben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch eine Weile dauern wird, bis ich es kann.

 

Liebe Grüße,

 

Denise

 

 

P.S. Tut mir leid, dass ich den Beitrag neu posten muss, aber ich habs irgendwie geschafft den anderen zu löschen.