Meine letzten Monate in Deutschland 🇩🇪

So richtig interessant wird es ja erst, wenn der Flieger Richtung USA startet. Vorab trotzdem schonmal ein paar Eindrücke, wie die letzten Monate vor dem Abflug aussahen.

Im Januar lag der Fokus eher noch darauf die letzte Abschlussprüfung zu bestehen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich auch noch gar nicht ob ich überhaupt eine Zusage für das PPP bekomme. Als das dann auch geschafft war, viel mir erstmal ein riesen Stein vom Herzen. Da ich in meinem Ausbildungsbetrieb weiterbeschäftigt wurde, hat sich danach auch nicht viel verändert (außer am Gehalt). Die Arbeit war weiterhin hart und stressig. 👇🏼

Anfang Februar hatte ich schon gar keinen Gedanken mehr an das PPP verloren, bis ich einen Anruf vom Sekretariat meiner Paten-Bundestagsabgeordneten Frau Weiss bekam. Sie kam dann extra für ein persönliches Gespräch mit mir und meinen Eltern nach Wesel, um sich nach Durchsicht meiner Bewerbungsunterlagen ein Bild von mir machen zu können. Scheinbar habe ich mich dabei nicht allzu blöd angestellt, denn ein paar Wochen später kam die offizielle Zusage der GIZ, dass Frau Weiss mich für das 34. PPP nominiert hat.

In den nächsten Tagen  habe ich direkt meinen  Reisepass beantragt. Außerdem musste ich bereits für Juni meinen erst kürzlich abgeschlosssenen Arbeitsvertrag kündigen. So schnell kann es gehen, aber auf der Arbeit habe ich sehr viel Unterstützung und Anerkennung für diesen Schritt erhalten.

Im April ging es für ein 7-tägiges Vorbereitungsseminar nach Bad Bevensen. Dort habe ich dann erstmals die anderen PPPler kennen gelernt und während des Seminars haben wir alle wichtigen Informationen für das Jahr erhalten. Außerdem mussten wir den TOEFL ablegen, einen Test der uns nochmal zeigt wie unsere Englischkenntnisse sind. Er hilft dabei ein passendes College für uns zu finden.

Nach dem Seminar hatten wir eine riesen Liste an Aufgaben abzuarbeiten. Die Beantragung des Visums war natürlich das Wichtigste, es musste sich aber auch um Kranken- und Rentenversicherung gekümmert werden. Wie versichere ich mich während des Jahres in Deutschland? Entsteht eine Versicherungslücke bei der Rente? Für mich als Kaufmann im Gesundheitswesen war das natürlich alles total einfach zu regeln, weil ich mich mit den ganzen Geschichten perfekt auskenne (haha, nein). Der ganze Planungsaufwand hat mich dann doch überrascht, aber nach mehreren Anrufen und Terminen denke ich, dass jetzt alles geregelt ist. Außerdem war es immer interessant den Sachbearbeitern von dem PPP zu erzählen. Wenn man einmal mit den Leuten ins Gespräch kommt erfährt man oft, dass viele das Programm sogar kennen. Da ich zuvor wirklich nichts über das PPP wusste hat mich das doch überrascht.

Natürlich wurde die Zeit auch genutzt um den anderen PPPlern meine Hometown zu zeigen. Man vertritt in den USA schließlich seine Heimat, dann kann man mit der Arbeit als Botschafter auch schon in Deutschland anfangen.

Im Juni war es dann so weit. Dank Resturlaub und Überstunden war der 14.06. schließlich mein letzter Arbeitstag. Mein Büro wurde von Laura standesgemäß in blau, weiß und rot geschmückt und ich konnte mich ausgiebig von allen Kolleginnen und Kollegen verabschieden. Mit dem Abschied stieg natürlich nochmal die Freude und die Anspannung vor dem Auslandsjahr, denn bisher hieß es ganz normal zur Arbeit gehen und nebenher sich ein bisschen vorzubereiten. Jetzt ist das Kapitel erstes eigenes Büro abgeschlossen und die restliche Zeit wird zu Hause verbracht. Ohne pünktliches Frühstück um 9 Uhr, ohne Büronachbarn, mit dem man quatschen kann und ohne regelmäßigen Gehaltseingang am Ende des Monats.

Der Juni war dann auch wirklich nochmal vollgepackt mit spannenden Erfahrungen, denn wir mussten für unser Visum zum persönlichen Gespräch nach Frankfurt ins US Konsulat fahren. Der Termin im Konsulat verlief problemlos, doch jeder hat gespürt, dass die Ausreise immer näher kommt. Zum Glück hat Frankfurt einige schöne Ecken, sodass man die Zeit miteinander nochmal richtig genießen konnte.

In Frankfurt habe ich dann auch schon meine Platzierung erfahren. Für mich heißt es im August von New York Weiterreise nach Chicago. Natürlich beruhigt es ungemein, wenn man seine Platzierung erfährt, allein schon dadurch, dass man sich mental auf Klima und Hosts vorbereiten kann. Allerdings fängt damit dann nochmal richtig viel Arbeit an. Denn jetzt kann man sich mit seinem College Coordinator, seinen Hosts und ehemaligen PPPlern in Kontakt setzen.

Deswegen war ich ziemlich froh als Anfang Juli dann wieder ein bisschen Ruhe einkehrte. Die wichtigsten Sachen sind erledigt, das Visum ist vorhanden und  der erste Kontakt mit Hosts und College ist hergestellt. Jetzt freu ich mich darauf für das College nochmal einen Online Englisch und Mathe Test schreiben zu müssen.  Die letzten Tage werde ich noch mit der Familie und Freunden verbringen.