In letzter Zeit ist einiges passiert. Nachdem ich mich in Dickinson eingelebt und den Ort erkundet habe, ging es dann darum das Umland kennen zu lernen. Amerika hat 59 Nationalparks in 50 Staaten.
Wir haben den Theodor-Roosevelt-Nationalpark direkt vor der Haustür. Neben der außergewöhnlichen Landschaft wurde der Nationalpark auch zu Ehren von Theodore Roosevelt eingerichtet, dem 26. Präsidenten der Vereinigten Staaten, der im Parkgebiet eine Ranch unterhielt. Der Park besteht aus durch Erosion geprägten Landschaften und wird auch als „the bad land“ bezeichnet.
Diesen Namen gaben ihm die damalig ansässigen Cowboys. Denn es ist so gut wie unmöglich sich in dem Park zurecht zu finden, geschweige denn zu Navigieren, wie ich es am eigenem Leibe erfuhren durfte. Aber dazu später!!
Doch nicht nur die Landschaft ist atemberaubend auch die Vielzahl an Tieren ist unglaublich. Ich habe an einem Tag Amerikanische Bison, Mustangs, Gabelböcke, Präriehunde und Kojoten gesehen.
Der nächste Ausflug ging nach Bismarck (Hauptstadt) in das Haritage Museum von North Dakota.
Auch hier war es sehr interessant, etwas über die Geschichte des Landes und des Staates zu erfahren. Ich wusste zum Beispiel nicht, das North Dakota vor Millionen von Jahren unter Wasser lag und daher noch eine Vielzahl an Fossilen aus der Jura Zeit gefunden werden können.
Viele Amerikaner, mit denen ich mich unterhalten habe, sind der Auffassung immer noch ein Problem mit den Ureinwohnern (Indianern) zu haben. Mir wurde erzählt, dass diese in Reservaten leben, zu viel Alkohol trinken würden, vom Staat finanziert werden und Gesetze brechen. Jedoch konnte ich mir, durch eine Geschichte von einer Ureinwohnerin, die ich in dem Museum gelesen habe, meine eigene Meinung bilden. Die Geschichte beschrieb, wie die Amerikaner die Ureinwohner aus ihrem Land vertrieben haben. Sie durften sich nicht mehr traditionell kleiden, durften ihr eigenes Essen nicht mehr zubereiten und mussten die Sprache ändern. Insoweit sollte man zunächst immer erst beide Seiten anhören, bevor man sich seine eigene Meinung bildet.
Nach dem Besuch im Museum sind wir noch zu dem „Powwow“ Festival gefahren. Ein Powwow ist ein Treffen nordamerikanischer Indianer, die gemeinsam tanzen, singen, Kontakte knüpfen und die indianischen Kulturen ehren.
Wir waren dort für drei Stunden und haben uns das Spektakel angesehen und um ganz ehrlich zu sagen, nach drei Stunden konnte ich die Musik auch nicht mehr hören. Für einen Westeuropäer ist die Musik gewöhnungsbedürftig, aber dennoch war es eine tolle Erfahrung.
In letzter Zeit hatten wir unterschiedliche Events auf dem Campus. Ein Hypnotiseur/ Zauberer und ein Comedian waren da und haben auf der Bühne gespielt.
Ein weiteres Event war die Homecoming Parade durch Dickinson. Da ich ein Mitglied im International Club bin, durfte ich mit den anderen Internationalen Studenten meine Flagge durch Dickinson tragen und Süßigkeiten an Kinder verteilen. Es war ein super tolles und aufregendes Event, wenn da nicht die Kälte gewesen wäre.
Dann stand auch schon mein Geburtstag vor der Tür. Ich hatte überhaupt keine Idee was ich an meinen Geburtstag machen sollte, bis mein International Business Professor zu mir kam und mich auf einen Ausflug einlud. Wir sind an meinem Geburtstag mit Pferden, bei perfektem Wetter, durch unseren Nationalpark geritten. Eine Erfahrung wie ich sie noch nie hatte. Zugegeben, ich bin nicht der beste Reiter und vor Pferden hatte ich auch immer einen gesunden Respekt, doch dieser Ausflug war unbeschreiblich. Wie ein Cowboy sind wir durch den National Park geritten und haben die Gegend erkundet. Wie ich es im oberen Teil schon beschrieben habe, ist es sehr schwer im National Park zu navigieren und auch wir haben uns für einen kurzen Moment verirrt. Nach wir gefühlt einige Stunden planlos durch die Gegend geritten sind, konnten wir letztlich doch noch den richtigen Weg wieder zum Ausgangspunkt finden.