Jetzt bin ich schon zwei Monate in den USA und die Zeit verfliegt wie im Flug.
Am College habe ich mich jetzt nach 4 Wochen gut eingelebt. Also ich finde jetzt die Räume und Gebäude direkt und beginne langsam, mich mit Amerikanern aus meinen Kursen anzufreunden.
Mein Macroeconomic Kurs ist schwierig zu verstehen und sogar die Amerikaner haben Probleme, dem Professor zu folgen und es ist ein sehr ernstes Fach. Mein Professor ist ein alter Mann, der das Fach seit 30 Jahren mit Leib und Seele unterrichtet. Er redet immer extra laut, damit keiner in der spannenden Vorlesung einschläft, sagt er.
Jetzt kommen noch meine beiden Lieblingsfächer von meinem sehr kleinen Stundenplan:
Das ist einmal Englisch. Die Professorin ist sehr nett und hat so viel Geduld mit uns und erklärt alles immer sehr ansprechend, wir haben so viel Spaß zusammen. ☺
Das beste zum Schluss: Mein Photography Kurs. Ich liebe ihn. Es ist so interessant. Wir machen erst Fotos und dann dürfen wir den Film entwickeln. Im Dunkeln etwas auf die Reihe zu bekommen war beim ersten Mal eine Herausforderung! Da bekommt man einen kurzen Eindruck, wie Blinde sich fühlen müssen. Wir müssen immer in der Dunkelkammer unseren Film von der Verpackung lösen und dann auf eine Rolle aufrollen, danach kommt der aufgerollte Film in einen Pott und darauf ein Trichter und der Deckel zum Verschließen. Jetzt kann die Dunkelkammer verlassen werden. Im hellen werden verschiedene Chemikalien nach einander in den Pott gefüllt und geschüttelt, stehen gelassen und der Vorgang wird mehrmals wiederholt. Zum Schluss nach dem Waschen kann man den Film in den Trockner hängen. Nachdem der Film trocken ist, wird er zugeschnitten und entwickelt. Ich würde das versuchen so zu erklären, dass man den Film dann wie quasi auf einen Kopierer legt und dann das Bild auf das Papier gedruckt wird. Nur kann man das nicht sehen ohne Chemikalien. Nachdem man das dann in paar Wannen gelegt hat wird das Papier durch die Chemikalien sichtbar. Hoffe die Erklärung geht für die, die das noch nie gemacht haben in Kurzform.
Die Professorin ist so cool, sie erklärt uns das mit einer Begeisterung, die muss schon jeden anstecken und dann bei so einem interessanten Fach. Ich freue mich schon auf jeden Montagabend.
Irgendwie ist jeder Kurs, den ich belegt habe, immer nur mit 15 Leuten oder weniger sehr intensiv.
Meine Clubs haben sich leider noch nicht getroffen bis auf den Internationalen Club. Der Internationale Club ist ganz lustig. Wir haben mal eine Tanzstunde gemacht, bei der wir versucht haben die YouTube Videos nachzutanzen. Das waren Tänze von vielen verschiedenen Ländern. Ein anderes Mal hatten wir Snacks von verschiedenen Ländern und wir unterhalten uns dort sehr viel. Der Club fährt im November nach Boston und wenn man besonders viele Club Meetings mitgemacht hat, darf man mitfahren und das kostet nichts. Ich spekuliere auf einen Platz.
Jetzt komme ich zu meinen Tagesausflügen:
Ich war mit den Internationalen Studenten der 3 Colleges von Utica bei den atemberaubenden Niagara Fällen. Es war so beeindruckend. Wir sind dort mit dem Boot nah rangefahren und konnten sogar ohne die Grenze zu überqueren den kanadischen Fall sehen. Ich muss sagen, der kanadische ist echt beeindruckender. Dank des Regenschutz des Boot- Veranstalters wurden wir nur an den Haaren nass. Der Regenschutz sieht aus und fühlt sich an als hätte man eine Mülltüte an.
Ein anderer Ausflug war nach Syracuse in die 6 größte Mall in den USA. Dort wussten wir gar nicht, wo wir mit den Läden stöbern anfangen sollten.
Dann war hier in Utica ein Konzert von der Band Classiefied, die hier regional, glaub ich, sehr bekannt ist. Das Konzert war zur Jubiläumsfeier der lokalen Zeitung umsonst. Wir waren mehr interessiert das Stanley Theater zu besichtigen als das Konzert zu folgen, denn das Konzert war eher für ältere Leute als wir.
Der nächste kleinere Ausflug war zu einem Pumpkin Patch mit den Leuten vom College.
Die College Koordinatorin wollte uns auf Halloween schonmal vorbereiten. Wir haben einen Halloween Artikel Laden durchstöbert und Anregungen geholt für das anstehende Event Ende des Monats und natürlich Kürbis carving betrieben.
Am Schluss sind wir durch ein Mais Labyrinth gelaufen.
Mein letzter Ausflug gestern, war man glaubt es kaum, eine Wandertour den Bald Mountain hoch (2350 feet hoch) in Old Forge und es war sogar meine Idee. Wer mich nicht so gut kennt, ich bin kein Wander Fan, bis jetzt. Wir haben es nicht bereut. Der Ausblick war der Hammer mit der Herbstfärbung der Bäume. Der Weg dagegen etwas holprig, da es am Morgen geregnet hatte, waren die Steine und Erde sehr feucht und deshalb rutschig. Der Weg besteht eigentlich hauptsächlich aus Steinen, deswegen war es dann mit glatter Schuhsohle eine rutschige Angelegenheit, aber dafür lustig.
Übrigens mein Auto geht mir weiter mit seinen Macken auf die Nerven, hoffe es ändert sich bald.
Hier in New York sind die Straßen mit Stopp Schildern zugepflastert. Also die Amerikaner müssen Stopp Schilder lieben, paar wären ja nicht schlimm aber überall. Der Verkehr fließt nie weil man jede paar Meter vor diesen blöden Schildern halten muss und dann der, der als erstes kommt, darf fahren. Sie kennen kaum Vorfahrgewähren Schilder, die gut zwei Stopp Schilder ersetzen könnten.
Sogar auf einer Landstraße, wo nur zwei Häuser sind, und dann ist aber vor jeder Ausfahrt eins.
Man merkt, ich bekomme immer eine Krise von diesen Schildern.
Wir haben sogar hier einen Kreis Verkehr. Dort warten die Fahren immer bis ein Auto rausgefahren ist und dann fährt der nächste rein. Was mir noch aufgefallen ist bei großen Straßen gibt es 5 Spuren. Für jede Seite zwei und in der Mitte ist eine zum Abbiegen, sehr gefährlich ist es nur wenn von beiden Seiten einer Abbiegen will. Letztens hat es deswegen auf so einer Straße richtig geknallt, hat mich kaum gewundert. Es gehen auch manchmal Leute auf der Autobahn spazieren oder fahren mit dem Fahrrad am Rand.
So ich will jetzt nicht alles schlecht reden, denn eine Sache im Straßenverkehr ist hier sehr gut:
Bei roter Ampel rechts abbiegen. Bei dieser Regel wird der fließende Verkehr berücksichtig.
Übrigens meine Gastfamilie ist der Meinung, dass hier viele Amerikaner kein Auto fahren können oder sehr unsicher sind und deswegen viele Unfälle passieren. Nach meiner Erklärung sollte man es nachvollziehen können.
Nach der obigen Ausführung ist es verständlich, dass viele Bundesstaaten verlangen, einen amerikanischen Führerschein zumachen um sich mit den jeweiligen Gepflogenheiten vertraut zu machen. Hier im Bundesstaat New York ist das nicht nötig, daher learning by doing.
Was die Wahl in Deutschland betrifft, war das Interesse und die Berichterstattung darüber gleich Null. Nur meine College- Koordinatorin hatte mich darauf angesprochen. Das liegt vielleicht auch bei ihr daran, dass sie internationales Interesse hat. Und die Nachrichten hauptsächlich inländische Angelegenheiten berichten und sonst nur, wenn die USA Kontakt zu einem anderen Land hat.
Liebe Grüße
Katharina