Liebe Familie, Freunde und Kollegen!
Heute möchte ich Euch eine ganz besondere Stadt vorstellen. Eine Stadt die wahrscheinlich die europäischste Stadt in den ganzen Vereinigten Staaten von Amerika ist. Washington District of Columbia!
Wie ich in den letzten Beiträgen angekündigte hatte, war im März diesen Jahres das Zwischenseminar vom Parlamentarischen Patenschafts Programm in der Hauptstadt der USA.
Alles begann wie immer in Ohio, ich hatte mich dazu entschlossen nach Washington D.C. mit dem Auto zu fahren, so konnte man am besten etwas vom Land sehen. Nach einer sechsstündigen Fahrt durch Ohio, Pennsylvania und Maryland kam ich bei Katharinas derzeitiger Gastfamilie an. (Katharina war inzwischen von Utica, New York nach Baltimore in Maryland umgezogen.) Zusammen sind wir von Baltimore nach Greenbelt gefahren, Greenbelt ist eine Metro Station außerhalb von Washington D.C. mit einem monströsen Parkplatz. Auf dem Parkplatz warteten schon andere Teilnehmer, nach einer kurzen Begrüßungszeremonie ging es weiter mit der Bahn zum Hostel.
Am Hostel angekommen war die Freude erst einmal groß auf altbekannte Gesichter zu treffen, es gab ja schließlich so viel zu erzählen. Natürlich tauscht man sich über soziale Netzwerke aus, doch es ist noch einmal etwas ganz anderes mit jemanden persönlich über die Ereignisse zu reden, die passiert sind.
Gleich am ersten Abend hatten wir eine „Mondscheintour“ durch Washington D.C. Als ich „zuhause“ in Ohio mit meinen Freunden über die Monumente bei Nacht gesprochen habe, hat mir jeder erzählt, dass es alles sehr, sehr dramatisch wirkt bei Nacht. Für mich hat die Stadt bei Nacht jetzt nicht dramatisch gewirkt, eher wie eine Stadt bei Nacht, also normal. Die Monumente sind schon beindruckend, ich würde jetzt allerdings nicht zu viel hineininterpretieren, vielleicht liegt das auch daran das ich kein Amerikaner bin.
In den folgenden Tagen gab es viele Vorträge über gesellschaftspolitische Themen der USA. Unter anderem über Volunteering, das Politische System, die Rolle der Medien in den USA, Föderalismus in den USA, Meinungsfreiheit und Social Media. Der Vortrag über die Rolle der Medien war hoch interessant, der Dozent war derjenige, der die „Panama Papers“ veröffentlicht hatte. Zwischen den Vorträgen konnten wir in kleinen Workshops immer wieder selbst aktiv werden.
Nach vollendeter Arbeit haben wir uns an einem Abend gemeinsam ein Basketballspiel der „Washington Wizard’s“ gegen „Miami Heat“ angeschaut. Gratis zu unseren Karten gab es auch noch T-Shirts von den Wizard’s. In dem Moment, als man mir das Shirt überreichte, wurde ich ein „Offizieller Wizard’s Fan.“ Das Spiel war zum Anfang recht ruhig, mein Team hatte meistens immer so um die fünf Punkte Vorsprung. Ab dem dritten Viertel ging es richtig zur Sache, es war ein Kopf an Kopf rennen und ich musste diese „Qualen“ über mich ergehen lassen. Kurz bevor „Miami Heat“ gewonnen hätte machten die „Wizards“ noch zwei Punkte und es ging in die Nachspielzeit. Nach weiteren fünf Nervenaufreibenden Minuten war es dann endlich vollbracht, mein Team, die Wizard’s hatten endlich gewonnen und ich konnte beruhigt die Nacht in Washington D.C. verbringen.
Weitere Aktivitäten waren der gemeinsame Besuch des Kapitols und des Newseums. Im Kapitol befindet sich der Kongress der Vereinigten Staaten, dieser besteht wiederum aus zwei Kammern, dem Senat und dem Repräsentantenhaus.
Das Newseum ist ein Museum über den Journalismus. Hier befinden sich Ausstellungen von Ereignissen die die Welt verändert haben und deren journalistische Berichte. Zum Beispiel die Spitze vom ehemaligen World Trade Center in New York City oder auch mehrere Teilstücke der Berliner Mauer, sowie einen originalen Wachturm von der ehemaligen Deutsch-Deutschen Grenze.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir alle gemeinsam das Außenministerium der USA. Im Department of State trafen wir auf Vertreter vom Außenministerium und auf Vertreter der Deutschen Botschaft. In einer Diskussionsrunde hatte man die Möglichkeit Fragen an die jeweiligen Personen zu richten. Vom Deutschen Vertreter war ich persönlich etwas enttäuscht, sein Englisch hätte sich nicht noch „deutscher“ anhören können und sein Auftreten war etwas arrogant. In meiner Vorstellung sollte in einer Botschaft eines Landes nur das absolute Spitzenpersonal arbeiten, da sie mit jedem Handeln das jeweilige Land repräsentieren.
Nach der Diskussionsrunde durften wir im diplomatischen „Dining Room“ ein wirklich sehr, sehr gutes Mittagessen zu uns nehmen. Vorspeise, Hauptgang und Dessert waren einfach köstlich.
Im Anschluss ging es weiter zum „Capitol Hill“, so werden die Bürogebäude der Senatoren und Repräsentanten genannt, welche sich unmittelbar hinter dem eigentlichen Kapitol befinden. Leider konnte sich die Mehrzahl der Juniorbotschafter „nur“ mit Angestellten von den Abgeordneten treffen. Nach einer Sicherheitskontrolle, mehreren unterirdischen Tunneln und gefühlt Kilometer langen Gängen hatte ich es in nur 30 Minuten geschafft, das Büro meines Abgeordneten Bob Gibbs zu erreichen. Bevor es losging, musste ich erst einmal auf eine Dame vom Außenministerium warten. Das Außenministerium wollte bei meinem Termin mit anwesend sein, denn ich war einer von denjenigen, die wirklich ihren Abgeordneten treffen durften. Das Ministerium wollte wissen, wie die Abgeordneten über das PPP/CBYX Programm informiert sind und was sie davon halten.
Circa fünf Minuten nach mir traf die Dame vom Außenministerium ein, gemeinsam haben wir anschließend das Büro von Herrn Gibbs betreten. Herr Gibbs hatte schon auf uns gewartet (obwohl wir 10 Minuten früher da waren) nach einer kurzen und freundlichen Begrüßung bat er uns beide in sein Büro. Nachdem wir platzgenommen hatten wollte er sofort wissen was ich denn von der USA, Ohio und District 7 (sein Wahlbezirk) halte. Danach folgte die Frage, was ich denn schon so alles erlebt hätte. Ich antwortete nur, „wenn Sie wüssten“ mit einem breiten Grinsen und beschrieb daraufhin ein paar „Abenteuer“ von mir. Danach beschrieb ich Ihm das Austauschprogramm und zeigte Ihm, wie viele Menschen von Ohio derzeit gerade in Deutschland sind. Wir redeten ebenfalls über unsere beiden Heimaten. Er beschrieb Ohio und versuchte noch touristische Highlights mit einzubauen. Daraufhin beschrieb ich Ihm meine Heimat. (Zum Glück hatte ich reichlich Material vom Landkreis Spree-Neiße erhalten um meine Beschreibung noch mit Broschüren zu unterstreichen. Ich finde es richtig gut, dass es so viele Englisch sprachige Broschüren vom Landkreis und der Spreewald Region gibt!) Zum Spreewald sagte er nur „This looks like a paradies!“ Des Weiteren erklärte ich ihm, als was ich in Deutschland arbeite und warum ich Ihm ein Mammut mitgebracht habe. Die gute Susi Stoßzahn hat sich schon so oft als Eisbrecher bewährt und wer kann ein so niedliches Kuscheltier nicht mögen? Außerdem erklärte ich Ihm, welcher Abgeordnete aus Deutschland mich in die USA entsendet hat. Zum Abschied nahm er seine Visitenkarte und schrieb per Hand seine Handynummer darauf. Als er mir sie gab sagte er, ich könne Ihn doch gerne mal in Akron (ca. 1 stunde südlich von mir) besuchen kommen. Ich bedankte mich bei Ihm, dass er sich Zeit für mich genommen hatte und bat noch um ein Erinnerungsfoto.
Anschließend habe ich mit meinen Freunden vom Programm noch etwas Spaß in der Nacht von Washington D.C. gehabt.
Am nächsten Morgen hieß es dann schon leider wieder Abschied nehmen, das Seminar hatte für mich noch nicht einmal richtig angefangen und dann war es auch schon wieder vorbei.
Nach dem Seminar habe ich zusammen mit Katharina noch einen kleinen Ausflug in „Richtung Süden“ unternommen.
Ausflug nach Virginia und North Carolina
Unsere erste Station war Virginia Beach. Trotz etwas kalten Temperaturen von nur um die 12 Grad Celsius hat mir das Wandern an den endlosen Stränden sehr gut gefallen!
Nahe Virginia Beach liegt das „Cape Henry Lighthouse“, als wir nach Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Virginia Beach gesucht hatten, „ploppte“ als erstes dieser Leuchtturm auf. Bei diesem Leuchtturm handelt es sich um den ersten Leuchtturm, welcher von der US-Bundesregierung gebaut wurde.
Wie üblich gaben wir die Adresse in die Navigationsapp ein und fuhren los, als wir plötzlich vor einem Kontrollpunkt der Navy (US-Marine) standen waren wir sehr verwundert und drehten sofort um. So eine Navigationsapp hat nämlich oftmals Schwächen, danach wurde uns eine andere Route vorgeschlagen. Nach ca. fünf Minuten standen wir wieder vor einem Kontrollpunkt der Navy. Ok sagten wir uns und fuhren zum Kontrollhaus. Dort angekommen fragte uns eine Dame, was wir denn hier wollen, wir antworteten, dass wir uns den historischen Leuchtturm anschauen möchten. Ihr kam dies anscheinend etwas merkwürdig vor, Deutsche, in einem Auto mit New Yorker Kennzeichen und mit Ohio Ausweis. Kurz darauf sollten wir zur einer ausführlichen Kontrolle fahren, am zweiten Kontrollhaus angekommen kamen sofort drei schwerbewaffnete Marinesoldaten aus ihrem Haus und umstellten unser Fahrzeug. Zuerst fragten sie uns alle W-Fragen (Wer? Wieso? Warum? etc.) Danach folgte die Frage ob wir Waffen bei uns haben? Erst nach dieser abschließenden Frage durften wir aus dem Auto aussteigen. Jetzt mussten wir alle Türen, die Motorhaube und den Kofferraum öffnen. Währenddessen man uns ein paar Meter entfernt vom Auto belehrt hatte, dass wir keine Fotos von militärischen Anlagen machen dürfen und das wir nach drei Stunden wieder zurück sein müssen wurde unser Auto komplett von „oben bis unten“ durchsucht. Man hatte sogar diese Spiegel, mit dem man unter Autos schauen kann. Des Weiteren belehrte man uns darüber, falls wir etwas Verbotenes machen, dass wir sofort vor ein US-Bundesgericht „gestellt“ und nach Möglichkeit verurteilt werden. Zum Abschluss bekam unser Auto einen speziellen Ausweis, welcher hinter der Frontschiebe platziert wurde und ich musste meine Ohio ID (Führerschein) hinterlegen. Als die „Kontrollzeremonie“ vorbei war wünschte man uns viel Spaß. Um ehrlich zu sein, ich denke die Marinesoldaten hatten bei der Kontrolle ihre Freude, immer wenn die Worte „US-Bundesgericht“, „Bundesgefängis“ und „Strafen“ fielen, hatten Sie ein Lächeln auf den Lippen.
Nach meiner ersten Kontrolle durch die US-Marine durften wir weiter fahren zum Leuchtturm. Das Militärgelände war riesig und wie eine eigene Stadt aufgebaut, Supermärkte, Tankstellen, Kindergarten und viele Gebäude von der Marine konnten wir hier sehen.
Als wir auf dem Leuchtturm angekommen waren genossen wir erst einmal die Aussicht.
Direkt am Leuchtturm befand sich natürlich ein Geschenkeshop ein netter Herr im Laden erklärte uns, dass in ca. 250 Metern Entfernung der Punkt liegt, an dem am 26. April 1607 die Englischen Kolonisten angekommen sind, welche dann später die erste dauerhafte Englische Siedlung (Jamestown) gegründet hatten. Außerdem erklärte er uns, dass man einen zweiten Leuchtturm bauen musste, da man Angst hatte der erste würde einstürzen.
Beim Verlassen des militärischen Sicherheitsbereiches bekam ich dann meine Ohio ID Karte zurück.
Am nächsten Tag ging es weiter in die „Outer Banks.“ Die „Outer Banks“ sind eine ca. 280 Kilometer lange Inselkette, welche sich im Atlantik vor der Küste von North Carolina befindet. Sie sind perfekt für das stundenlange Wandern am Strand geeignet. Des Weiteren kann man in der Stadt „Kill Devil Hills“ das „Wright Brothers National Memorial“ besichtigen. Dies ist der Ort an dem die Wright Brothers am 17. Dezember 1903 den ersten motorisierten Flug mit einem Flugzeug, das schwerer als Luft war, durchgeführt hatten. An dieser Stelle möchte ich alle Leserinnen und Leser freundlich darauf hinweisen, dass meiner Meinung nach der „wahre“ Geburtsort der Luftfahrt Ohio ist! Oder war es doch Deutschland mit Otto Lilienthal?
Leider mussten wir bald drauf den Rückweg antreten. Bevor Katharina zurück nach Baltimore musste, haben wir noch einen Zwischenstopp in Richmond eingelegt. Richmond, die einstige Hauptstadt der „Konföderierten Staaten von Amerika“ und jetzige Hauptstadt von Virginia bietet viel für Geschichtsinteressierte, besonders wenn es um den Amerikanischen Bürgerkrieg geht.
Am Abend kamen wir dann in Baltimore an. In Baltimore gibt es einen Hügel von dem man eine sehr gute Aussicht auf die Stadt hat. (Federal Hill Park)
Nachdem ich Katharina in Baltimore abgesetzt hatte, ging es für mich weiter nach Washington D.C. Moment mal? Da war ich doch gerade erst?! Das ist soweit richtig, doch leider hatte ich während des Vorbereitungsseminares nicht einmal Zeit mir ein Smithsonian Museum anzuschauen, geschweige denn Fotos vom Weißen Haus zu machen. Es gab noch so vieles zu entdecken und zu bestaunen! Zu meinem Glück, arbeitet mein Gastvater Dennis als Journalist in D.C., was für mich eine kostenlose Unterkunft bedeutete.
Die nachfolgenden Tage verbrachte ich dann zwischen unzähligen Museen und Dutzenden Denkmälern. Es war unglaublich, so viel Sehenswertes versammelt in einer Stadt! Ich befand mich täglich in einem Marathon, da ich so viel wie möglich sehen wollte.
Am Anfang dieses Beitrages habe ich geschrieben „die wahrscheinlich Europäischste Stadt von Amerika“, nun möchte ich darauf näher eingehen. Zuallererst, fiel mir das deutlich „anders“ aussehende Stadtbild auf. Kein Gebäude darf höher sein, als das Kapitol. (mit drei Ausnahmen: Washington Monument, Old Post Office und National Cathedral) Es gibt also keine Hochhäuser oder Wolkenkratzer, wie in gewöhnlichen amerikanischen Städten.
Die Straßen sind nicht nach dem typischen „Schachbrettmuster“ geplant, vom Kapitol entfernen sich die meisten Straßen sternenförmig. Die Querstraßen sind numerisch und alphabetisch beschriftet, je weiter man vom Kapitol entfernt ist, desto höher ist die Nummer. (Beispiel: A/1 Street befindet sich am Kapitol, B/2 Street ist eine Querstraße weiter entfernt usw.)
Weiterhin verfügt Washington D. C. über zahlreiche riesige Sichtachsen, die bekannteste und beeindruckendste ist die „National Mall.“ (Nationalpromenade). Sie verläuft vom Kapitol bis zum „Lincoln Memorial.“ An der „National Mall“ befinden sich die meisten der Smithsonian Museen. Diese Art von „Prachtstraße“ kenne ich zuhause von Berlin (Unter den Linden, Straße des 17. Juni) oder von Paris, hier ist es die „Champs-Élysée.“
Viele staatliche Gebäude in Washington D. C. haben deutliche Ähnlichkeit mit der griechischen oder der römischen Architektur, anscheinend stand genug Marmor zu Verfügung. Ein gutes Beispiel hierfür ist der „Supreme Court of the United States“ (Oberster Gerichtshof der Vereinigten Staaten) hier wurde Marmor aus Vermont, Georgia, Alabama, Spanien, und Italien verarbeitet.
Der Nahverkehr in Washington D.C. Die Stadt hat ein sehr gut ausgebautes U-Bahnnetz. (hier „Metro“ genannt) Welches viele Amerikanische Großstädte nicht haben. Leider muss man pro Fahrt ca. $ 2,00 bezahlen, denn es sind keine Tages-, Wochen-, oder Monatskarten erhältlich. (Bespiel: 4 Fahrten pro Tag sind $ 8,00 [ein Tourist will schließlich „alles“ sehen] mal 5 Wochentage sind $ 40,00) Zusätzlich wurden von der Stadt die dynamischen Preise eingeführt, d. h. wenn man während der Rushhour morgens oder abends die Metro benutzt, muss man mehr bezahlen. (ca. $ 0,50 bis $ 1,00) Dafür ist die U-Bahn allerdings sehr pünktlich und sauber.
Ausflug nach Philadelphia
Ganz in der Nähe von Washington D. C. liegt Philadelphia. (Pennsylvania) Das ca. nur 3 Stunden entfernte Philadelphia zählt zu den ältesten Städten der USA. Hier wurde die „Declaration of Independence“ (Unabhängigkeitserklärung), die „Constitution“ (Verfassung) und die „Bill of Rights“ (ersten Zehn Zusatzartikel der Verfassung) erarbeitet.
Weiterhin gab es in Philadelphia natürlich ein Kunstmuseum zu besichtigen, welches ich dieses Mal ausnahmsweise nicht besucht habe. Das interessante am Kunstmuseum ist nicht das Museum, sondern die Treppen vor dem Museum. Die „Rocky Steps“ sind die Treppenstufen, welche im Film „Rocky“ eine besondere Bedeutung haben. Als ich vor den Treppen stand, sah ich ständig, wie Leute die Treppen hoch rannten und sich oben angekommen über ihren „Triumph“ freuten.
Das kann ich auch, dachte ich mir. Ich startete souverän und behielt mein Tempo kontinuierlich bei, es war sogar eine Steigerung meiner Geschwindigkeit möglich! Ich rannte, wie ich noch nie in meinem Leben vorher gerannt bin! Eines kann ich Euch sagen, so eine sportliche Glanzleistung erreicht man nur einmal in seinem Leben! Kurz bevor ich die letzte Stufe erreichte, starteten meine Fans mich mit „Siegestänzen“ anzufeuern. Dies motivierte mich noch mehr, so dass ich noch einmal meine Geschwindigkeit steigern konnte! Dann war es so weit, ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe es bis nach ganz oben geschafft!!! Meine Fans rasteten aus vor Begeisterung! (gut nachvollziehbar) So etwas sieht man vielleicht einmal in 100 Jahren, wenn überhaupt!
Ein Videobeweis kann auf Anfrage zugesendet werden. Der Titel des Videos lautet: „Marc Paul erobert Amerika, wie er es bis nach ganz oben geschafft hat!“
Zurück zum normalen Schreibstil. Am Abend bin ich dann zurück nach Washington D. C. gefahren und am nachfolgenden Tag ging es für mich wieder zurück in das kalte Ohio.
Nordost Ohio, mal wieder (März/April 2018)
Natürlich habe ich in den vergangenen Wochen wieder oft den Eriesee besucht, vielleicht sogar zu oft und ich war wandern mit Ruth und Jonathan. Sonst ist eigentlich nichts Erwähnenswertes passiert. Bis auf Ostern.
Ostern in Nordost Ohio (Anfang April 2018)
Das Osterfest habe ich mit meiner Gastfamilie und bei Freunden verbracht. Bei meiner Gastfamilie gab es ein Osterfrühstück und ich bekam ein Osterkörbchen mit Süßigkeiten.
Am Nachmittag war ich bei Renata und Heather zum Lunch eingeladen worden. Nach einem weiteren köstlichen Essen hatten meine College Freunde und ich die Möglichkeit Ostereier im Garten zu Suchen. In den USA werden die Süßigkeiten in Plastikeier von verschiedener Größe verpackt und dann versteckt.
Leider verschaffte sich Heather einen unfairen Zeitvorteil in dem Sie unsere Schuhe versteckte und „aus Versehen“ (wie Sie später behauptete) das Garagentor schloss.
Nach der Ostereiersuche kam „zufällig“ Andy mit Ihrer Familie zu Renata und Heather vorbei. Andy kenne ich aus dem Internationalen Freundschaftsklub. Mit in ihrem „Gepäck“ hatten sie eine mehr als verrückte Idee: Sie wollten ernsthaft, dass wir in der Garageneinfahrt einen Ostertanz aufführen. Meine Reaktion darauf war ein ganz klares und deutliches NEIN. Vielleicht tanze ich in der Öffentlichkeit und lasse mich dabei auch noch filmen?! Nach mehreren freundlichen Grundsatzdiskussionen über die amerikanische Kultur, entschied ich mich dazu sie mit meinem „Nichtkönnen“ zu unterstützen. Meine Bedingung war ganz, ganz, ganz weit hinten zu stehen, damit niemand mich später im Video erkennen konnte.
Als wir dann alle in der Garageneinfahrt zu lauter Musik „tanzten“ hatte ich mit einem nicht gerechnet: den Autofahrern. Das Wohnhaus befindet sich neben einer viel befahrenden Straße. Gefühlt 90% der Autos fuhren langsamer, hupten oder hielten sogar an, um sich das „Spektakel“ besser ansehen zu können. Am besten waren die Leute, die Ihre Scheibe herunterfuhren und mich voller Freude fragten, was wir denn hier machen. Mir wurde das ganze jetzt noch etwas unangenehmer. Ich erklärte den Autofahrern, dass dies ein „traditioneller Ostertanz“ von Andys Familie ist und das ich eigentlich „normal“ bin. Erstaunlicherweise fanden die Autofahrer das alles richtig cool und lustig.
Auch hier gibt es einen Videobeweis, ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich diesen auf Anfrage weiterleiten werde.
So habe ich mein Osterfest auch noch nicht verbracht, ich glaube allerdings nicht, dass ich nächstes Jahr zuhause an Ostern in meiner Garageneinfahrt tanzen werde. Wahrscheinlich würde man wohl eher die Polizei wegen Lärmbelästigung am Feiertag rufen.
Rock & Roll Hall of Fame (Mitte April 2018)
Ein weiteres nennenswertes Ereignis war mein Besuch der „Rock & Roll Hall of Fame” in Cleveland. Nachdem die „Country Music Hall of Fame“ so enttäuschend war, wollte ich für keine weitere „Music Hall of Fame“ Geld verschwenden. Da passte mir es gut, dass man am vergangenen Wochenende keinen Eintritt zahlen musste.
Die Hall of Fame in Cleveland, war so ganz anders wie die in Nashville, zuerst möchte ich positiv anmerken, dass ich die einzelnen Stars und Bands kannte. Außerdem konnte man viel mehr „aktiv“ werden. Zum Beispiel gab es die Möglichkeit Instrumente auszuprobieren und eigene Musik zu komponieren. Am besten fand ich ein Kino, welches wie eine richtige Bühne (mit Showlights) aufgebaut war. Die Stimmung hier war fast wie auf einem richtigen Konzert. Dieses Hall of Fame kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.
Postkartenwünsche
Als ich mich in Deutschland von Euch verabschiedet habe, wollte gefühlt jeder eine Postkarte aus den USA haben. Viele Wünsche konnte ich auch schon erfüllen. Da ich seid dem Besuch des „Smithsonian National Postal Museum“ überdurchschnittlich viele Briefmarken besitze. Möchte ich Euch mitteilen, dass Ihr auf Anfrage gerne eine Postkarte aus Ohio zugesendet haben könnt. (Erfahrungsgemäß funktioniert der „Buschfunk“ am besten.) Es gibt außerdem die Möglichkeit, der Kommentarfunktion dieses Blogs. (Kommentare werden bei diesen Anfragen nicht veröffentlicht.)
Weitere Organisatorische Angelegenheiten
Ich möchte Euch die Gelegenheit geben mir Fragen über das Leben in den USA/Ohio zu stellen. Ich schreibe diesen Blog seit längerer Zeit und ich frage mich, ob es Themen gibt, über die Ihr vielleicht mehr erfahren möchtet?
Da ich es so einfach wie möglich machen möchte, habe ich sogar Beispielfragen.
Wie Deutsch ist Ohio?
Warum steht auf manchen US Briefmarken „USA forever?“
Welche Supermärkte gibt es in meiner Gegend?
Welche Unterschiede beim Einkaufen gibt es zwischen Deutschland und den USA? (Service, Steuern etc.)
Wie funktioniert das Gesundheitswesen der Vereinigten Staaten?
Wie hoch ist der Durchschnittspreis für einen Liter Benzin? (Region Cleveland)
Welche politische Meinung haben Amerikaner in Nordost Ohio über den Gebrauch von Schusswaffen?
Wie funktioniert Baseball?
Welche Unterschiede zu anderen Bundesstaaten konnte ich bisher feststellen?
Was sind die Lieblingshaustiere der Amerikaner?
Wie lange und wie viel soziale Unterstützung gibt es in den USA?
Was ist das Lieblingsurlaubsziel der Amerikaner?
Gibt es Geschwindigkeitskontrollen (festinstallierte „Blitzer“) an den Straßen?
Wie finden Amerikaner die Deutschen?
Mit welchen Vorurteilen wurde ich schon konfrontiert?
Wie Stolz sind Amerikaner auf die USA?
Würde Marc Paul in die USA auswandern wollen?
Welche Präsens der Polizei gibt es generell?
Wie gehen die Menschen mit Kritik gegenüber den USA um?
Was ist das beliebteste Auto in den USA? (generelle Vorlieben)
Welche Feiertage gibt es in den Staaten?
Wie sieht ist das Verhältnis zwischen Armut und Reichtum der Bevölkerung aus?
Welche Maßeinheiten gibt es?
Wie lange dauert die Winterzeit? (nicht identisch zu Europa)
Fragen können gerne über die üblichen Kommunikationsmedien eingereicht werden, des Weiteren kann auch gerne die Kommentarfunktion verwendet werden. (Wer nicht möchte, dass sein Kommentar veröffentlicht wird, schreibt dies bitte unter seine Frage.)
Zum Abschluss wünsche ich Euch noch warme Apriltage, ich möchte Euch wissen lassen, dass ich meinen April gerne bei minus ein Grad bis sieben Grad plus (Celsius) verbringe!
Viele liebe Grüße aus Ohio nach Brandenburg!
Euer Marc (Paul)
Update: 17. April 2018, Nordost Ohio, Es hat geschneit!❄🙃