Warnhinweis: Neben der sonst üblichen Schleichwerbung von Adidas und Nike, enthält dieser Beitrag besonders viele Produktplatzierungen.
Liebe Familie, Freunde und Kollegen,
Der letzte Blogeintrag liegt mehrere Wochen zurück. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Ereignisse von Ende Oktober bis Mitte Dezember behandelt.
Bevor ich anfange von meinem kurzen Kurzurlaub in Vermont zu erzählen, möchte ich mich bei meiner Familie, meinen Freunden und meinen Kollegen für die vielen Glückwünsche zu meinem Geburtstag bedanken!
Ein ganz großes Dankeschön gilt auch meinen Eltern, welche mir ein „Carepaket“ mit geschätzt 20.000 Kilokalorien geschickt haben.
Mit meiner Gastfamilie sind wir an meinem Geburtstag zu einem japanischen Restaurant gefahren. In diesem Restaurant wurde die Mahlzeit direkt am Tisch zubereitet.
Nach dem Restaurantbesuch habe ich dann meinen Brownieturm überreicht bekommen.
Kurzurlaub
Am darauffolgenden Tag bin ich mit meinem Auto zu Katharina, in den meines Erachtens überbewerteten Staat New York gefahren. („Wir“ im „Mittleren Westen“ können die Reiche Ostküste einfach nicht ausstehen.) Nach ca. 30 Kilometern gab es für mich schon die erste Überraschung. Die nette Dame im Navigationsgerät hatte gesagt „Bitte fahren Sie 614km geradeaus.“ Ich hatte mich vorher mit der Strecke und der Fahrtzeit beschäftigt, aber noch nie in meinem Leben habe ich von meinem Navi gehört das ich 6 1 4 Kilometer geradeaus fahren soll! Und tatsächlich ich brauchte wirklich nur auf der Interstate 90 (I90) bleiben um heil bei Katharina anzukommen. Das dumme war nur, dass in diesen 614 Kilometern die gute Dame im Navi einfach eine mehrstündige Pause gemacht hat, obwohl ich der Meinung bin, dass man schon die eine oder die andere Spur wechseln musste.
Eine weitere negative Überaschung war die Maut. In Ohio gibt es zwar auch mautpflichtige Highways, aber man hat meistens die Wahl zwischen gebührenfreien Straßen und Turnpikes (gebührenpflichtig). Im Staat New York sind alle Highways kostenpflichtig. Kurz nach dem „Herzlich Wilkommen in New Yorke State Schild“ steht auch schon das erste Mauthäuschen. Dort bekommt man eine „Eintrittskarte“ ausgehändigt und wenn man den Highway verlässt (an der Ausfahrt) bezahlt man dann dementsprechend die Gebühren. Für mich waren das ca. $13.
Nach einer kurzen Nacht bei Katharinas Gastfamilie in Utica (New York State) sind wir am frühen Morgen nach Vermont losgefahren. Beim überfahren der Grenze von New York State zu Vermont konnte man direkt einen Unterschied erkennen. Normalerweise kennt die Werbung für Produkte in den USA keine Grenzen. Ganz anders ist da Vermont. Um Chris Worte zu zitieren „In Vermont gibt es nicht diese dämlichen Reklametafeln, welche das ganze Landschaftsbild zerstören!“ Ich stimme Ihr voll und ganz zu, manchmal habe ich im Straßenverkehr Probleme die Verkehrschilder neben den riesigen beleuchteten Reklametafeln wahrzunehmen. Zurück zu Vermont, von der erwarteten Blattfärbung war zwar nicht mehr so viel zusehen, trotzdem hat mir persönlich die Landschaft sehr gut gefallen und mich ein klein wenig an Schweden oder Norwegen erinnert.
Den ersten Stop legten wir beim Vermont Countrystore ein, er ist bekannt für regionale Produkte aus Vermont.
Danach sind wir weiter nach Waterbury gefahren. In dieser Stadt befindet sich der Firmenhauptsitz von Ben&Jerry’s. Die Firma Ben&Jerry’s produziert Eiskrem und wurde von zwei Brüdern in einer ehemaligen Tankstelle gegründet. Vor Ort haben wir an einer Werksführung teilgenommen und uns die Produktion näher angeschaut, leider wahr es verboten Fotos von der Produktion aufzunehmen.
Als nächstes sind wir weiter nach Montpellier (Haupstadt von Vermont) gefahren, und haben das „Statehouse“ besichtigt.
Interessante Fakten über Vermont
1. Montpellier ist die einzige Hauptstadt eines US–Staates ohne Mc Donalds.
2. Große Werbetafeln sind verboten.
3. Es gibt Flaschen- und Dosenpfand. (Übrigens auch in anderen Staaten: CT, MA, NY, ME, MI und CA)
4. Ich habe nach mehreren Monaten wieder Fahrrad fahrende Menschen gesehen!
5. Vermont hat ca. 625.594 Einwohner.
6. Vermont ist etwas größer als Mecklenburg-Vorpommern.
7. Alle Highways sind FREEways! (einer meiner lieblings Fakten)
Alles in allem hat Vermont auf mich persönlich mehr europäisch als amerikanisch gewirkt.
Weiterer Reiseverlauf
Da wir alle unsere Reiseziele in Vermont erledigt hatten, haben wir in der Karten App nachgeschaut, was sich denn sonst noch so in unserer „Nähe“ befindet. Daraufhin hatten wir festgestellt, dass Boston nur 300 Kilometer, oder besser gesagt nur knapp 3 Stunden Fahrtzeit entfernt war. Also sind wir noch am gleichen Abend nach Boston, Massachusetts gefahren.
Am nächsten Tag hatten wir dann das Auto in Downtown Boston geparkt um anschließend die Stadt zu Fuß zu erkunden. In Boston gibt es viele ältere Gebäude und die Stadt macht einen sehr sauberen Eindruck. Als erstes sind wir zum „Massachusetts State House“ gegangen.
Danach haben wir das Boston „Tea Party Museum“ besucht und ich habe Amerika zur Unabhängigkeit verholfen.
Nach dem Museum sind wir dann weiter durch die Stadt gelaufen, nachfolgend erhaltet Ihr ein paar Impressionen von Boston Massachusetts.
Nach unserem Spatziergang haben wir die Boston „Skywalk“ Aussichtsplattform besucht.
Am nächsten Tag haben wir uns dann wieder auf die Rückreise begeben. Zwischen durch haben wir dann noch 2 Stops eingelegt. Der erste war bei „Yankee Candle“ einen Hersteller für Duftkerzen, die wirklich duften.😂
Nach dem Zwischenstopp im Kerzenfachgeschäft ging es dann weiter nach Albany, der Hauptstadt des US-Bundesstaates New York.
Irgendwie hatte ich mir Albany etwas größer vorgestellt. Danach ging es weiter nach Utica, zu Katharinas Wohnort. Im Anschluss durfte ich dann sechs lange Stunden nach Hause fahren.
Die vergangen Wochen
Am darauffolgenden Wochenende wurde ich von Renata und Heather (Freunden vom internationalen Freundschaftclub) zum Schnitzel braten eingeladen. Seht selbst!
Die Schnitzel sehen etwas dunkel aus, welches aber ausschließlich an den schlechten Lichtverhältnissen liegt. Zum Abschluss wurde alles was Deutsch war mit einem Deutschlandfähnchen dekoriert, inklusive meiner Person😂. Ich habe keine Ahnung warum der Brokoli auch ein Fähnchen abbekommen hat. Der Schnitzel-Abend war wirklich grandios, ein großes Dankeschön an Renata, Heather, Yang, Saul und Andy für Eure Mithilfe!
Und weiter gehts mit meinen Abenteuern. Am Sonntag, den 5. November konnte man das Frank Lloyd Wright Haus in Oberlin besichtigen. Frank Lloyd Wright war ein amerikanischer Architekt. Sein Credo war es die Häuser der Landschaft anzupassen und da die Landschaft von Nord Ohio doch recht flach ist…seht selbst.
Dieser Sonntag war ein recht stürmischer Sonntag, dass Wetter wurde immer windiger, so dass ich eine Tornadowarnung auf meinem Handy erhalten habe. Ich habe noch nie erlebt, dass mein Handy solche Sirenen artige Töne von sich gegeben hat.
Oberlin ist eine College Stadt und das bedeutet, wo viele junge Menschen leben, gibt es selbstverständlich auch Bars. Natürlich habe ich die Tornadowarnung ernst genommen und ich bin unverzüglich mit Chris und David zur nächsten Bar gegangen um in Sicherheit zu sein. Nach ca. 30 min schwächte der Wind ab und wir konnten sicher Nachhause fahren.
Ein kleiner Hinweis am Rande, Ohio ist nicht für Tornados bekannt wenn es mal Unwetter gibt, dann finden diese meisten direkt über dem Eriesee stadt.
Des Weiteren habe ich in den vergangenen Wochen immer mal wieder den Eriesee besucht. Ich habe noch nie in meinem kurzen Leben am „Meer“ gewohnt, ich finde das sollte ich doch auch nutzen. Vielleicht werdet ihr euch wundern warum ich auf manchen Bildern einen Anzug trage, dass liegt daran dass man sich für Präsentationen (College) in den USA einfach besser kleidet um seriöser zu wirken und da „Time“ bekanntlich „Money“ hatte ich nach dem College keine Zeit mehr mich umzuziehen.
College
Die vergangenen College Wochen waren sehr anstrengend gewesen. Ständig musste man irgend etwas präsentieren, Essays ausarbeiten oder Berichte über die amerikanische Geschichte verfassen. Zusätzlich musste ich auch noch meine Diskussionen in der App beantworten. Und dann war da Mitte Dezember auch noch die „Final Exam“ Woche, in welcher ich alle Prüfungen für meine Kurse ablegen durfte. Auf das Endergebnis bin ich besonders stolz, ich habe im Englisch Grammatik und im US-Geschichtskurs eine 2 und im Englisch Hören und Sprechen Kurs sowie im Internationalen Kommunikationskurs eine 1 erhalten.
Neben dem ganzen stress gab es aber auch schöne Momente zum Besipiel, wurde ich im „Multikulturellen Club“ zum Ehrenbürger von Ohio ernannt. Ebenfalls hat man mir präsentiert wie sich echte Buckeyes verhalten. (Ohio ist der Buckeyes State [Kastanienstaat], weil es hier sehr viele Kastanienbäume gibt.) Außerdem weiß ich jetzt wie man sich verhält wenn man auf Buckeyes außerhalb von Ohio trifft. Man ruft O H und dann kommt hoffentlich ein I O zurück, dann weiß man das einheimische vertreten sind. Diese Regel kennt nur eine Ausnahme. Bitte O H nicht in Michigan rufen, Michigan und Ohio können sich aus langer Sporttradition nicht leiden. Und zu guter letzt hat man mir die offizielle Ohio Hymne vorgestellt. Der Song „Hang on Sloopy“ handelt von einem Mädchen, welches in einem ärmeren Teil der Stadt wohnt. Das Mädchen soll sich nicht unterkriegen lassen.
Ein anderes schönes Ereignis war das Internationale Dinner am College. Alle internationalen Studenten haben sich im Konferenzzentrum des College getroffen und einen schönen Abend zusammen verbracht. Als Krönung des Abends (im wahrsten Sinne des Wortes) wurde der internationale König, die internationale Königin gewählt. Zum „König“ wurde ein Südkoreaner gewählt, was allerdings nicht verwunderlich ist bei gefühlt 75% koreanischen Studenten.
Das Auto und die Jobsuche
Ihr fragt euch bestimmt wie diese beiden Dinge zusammen passen. Ganz einfach ich hatte durch mithilfe des Karierezentrums vom College ein Vorstellungsgespräch bei der größten US Organisation für Migranten und Flüchtlinge vereinbaren können. Als ich nach dem College nach Downtown Cleveland (Stadtzentrum) fahren wollte stellte ich fest, dass mein Auto einen platten Reifen hatte. Na toll dachte ich mir, dass war mal wieder so typisch, ausgerechnet dann, wenn Pünktlichkeit oberste Priorität hat! Zum Glück war ich Zuhause, da ich mich noch schick machen musste. Also holte ich den Kompressor aus der Garage und pumpte Luft in den Reifen. Zum Vorstellungsgespräch kam ich dann doch noch pünktlich. Später lies ich den Reifen dann reparieren für ca. $20.
Und dann musste ich auch noch zwischendurch die Abgasanlage in meinem Auto für „nur“ $300 reparieren lassen. Ich hoffe, dass das die letzte Reperatur an meinem Auto war!
Pittsburgh twice (zweimal)
An den beiden darauffolgenden Wochenenden bin ich nach Pittsburgh mit meinen College Freunden gefahren. Pittsburgh ist ca. 2 Stunden von meinem Wohnort entfernt und liegt im Bundesstaat Pennsylvania. In Pittsburgh fließen der „Allegheny River“ und der „Monogahela River“ zum na wer weiß es, also ich wusste es vorher nicht😂 zum „O H I O River“ zusammen.
In Pittsburgh angekommen „musste“ ich natürlich zuerst den IKEA besuchen. Manche von Euch mögen jetzt vielleicht denken warum? Es gab 3 Gründe, zum einen brauchte eine Freundin ein Bücherregal, dann war da noch der Grund das man gut und günstig im IKEA Mittag essen kann und zu guter letzt wollte ich wissen in wiefern sich der US-IKEA von unserem unterscheidet.
Vor Ort angekommen habe ich eine robuste Ikea Tüte sowie ein 20 teiliges Besteckset geschenkt bekommen, also genau dass, was man als 22 jähriger so braucht. Im großen und ganzen hat sich der „US-Ikea“ nur unwesentlich vom deutschen unterschieden.
Kurz darauf haben wir gemeinsam das Andy Warhol Museum in Pittsburgh besucht, Pittsburgh ist seine Geburtsstadt. Im Museum konnte man die für Warhol typische „Pop-Art“ Kunst betrachten und in einem Raum durfte man mit Silber farbenen Luftballons spielen.
Am Abend haben wir uns dann noch die Innenstadt und die Skyline von Pittsburgh angeschaut.
Zum Abschluss sind wir dann noch zu „Primanti Bros“ gefahren, dabei handelt es sich um ein Diner, welches früher eine Arbeiterversorgung für die Stahlarbeiter war. Die Spezialität des Diners sind üppige Sandwiches, welche die Pommes Frites gleich enthalten.
Wie die Teilüberschrift verlauten lässt, war ich gleich an zwei Wochenenden hintereinander in Pittsburgh und Umgebung. Beim zweiten Mal habe ich mir mit Yang das „Fallingwater“ Haus angeschaut. Dieses Haus stammt vom gleichen Architekten, wie das Haus in Oberlin. Hier hat Frank Lloyd Wright ein Haus, welches sich an einem Berghang mit direktem Zugang zu einem Wasserfall befindet konstruiert. Leider war es verboten Fotos von den Innerräumen des Hauses aufzunehmen.
Thanksgiving
Am darauffolgenden Wochenende war dann auch schon Thanksgiving. Dieses Fest ist ein Familienfest, an welchem die ganze amerikanische Familie zusammenkommt. Am Tag vor Thanksgiving kam mein ander Gastbruder Carl zu Besuch um mit uns zu feiern.
Ich hatte ebenfalls Besuch, denn Katharina hat mit meiner Gastfamilie und mir Thanksgiving verbracht. Am Abend zuvor waren wir sehr fleißig und haben beim Kochen mitgeholfen, schließlich wurden 17 Leute zu uns eingeladen. Es ist Tradition Leute zu sich nachhause einzuladen, da dieses Fest auch von „Nächstenliebe“ handelt. So habe auch ich sieben Einladungen zum Truthahn essen bekommen.
Jetzt heißt auch schon wieder langsam Abschied zu nehmen von diesem Beitrag. Im nächsten Beitrag erfahrt Ihr wie es in Chicago war und wie es ist, wenn vor Weihnachten die eigene Familie aus Deutschland zu Besuch kommt.
Liebe Familie, lieber Herr Freese +Team, liebe Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen vom Landkreis Spree-Neiße, liebes Team von der GIZ, liebes Team von Cultural Vistas und liebe Menschen die meinen Blog lesen, ich wünsche Ihnen bzw. Euch ein schönes Weihnachtsfest 🎄 , sowie einen guten Rutsch in das neue Jahr 2018!
Ganz viele Weihnachtliche Grüße aus dem Buckeye State sendet Euch Marc!
PS. Aktuelle Bilder könnt Ihr ebenfalls auf Instagram finden. marc_paul_mekelburg