Vanessa - Aus Franken in die USA

12. Erster Besuch aus Deutschland!

Dann ging alles wieder mal ziemlich schnell, mit dem Dezember kamen die Finals, Papa und die Weihnachtsferien.

Es ging auf das Ende des Semesters und damit auch der erste Teil meines Jahres in den USA zu. Ich hatte nochmal eine Präsentation für Strategic Selling, die tatsächlich gut ausgefallen war.
Die meisten der Studenten hatten noch viel zu erledigen in der Woche vor den Finals und deshalb auch gerne „Hell week“ genannt. Für mich war es auch der Fall, vorallem da ich viele Finals vorher schreiben konnte oder es ein Project war. Ich hatte versucht alles, sogut es ging fertig zu bekommen, besonders da Papa mit dem Beginn der Finalsweek zu besuch kam.
Natürlich wurden hier auch die Häuser weihnachtlich Dekoriert, allerdings kam bei mir nicht so viel Weihnachtsstimmung auf. Warscheinlich auch, weil ich einfach so viel zu tun hatte und mich damit auf andere Sachen konzentiert habe.

 

10. Dezember:
Am 10. Dezember war Anreisetag. Bevor ich allerdings nach SLC gefahren bin, um Papa vom Flughafen abzuholen, hatten wir uns am morgen noch schnell getroffen um unsere Secret Santa Geschenke zu übergeben. Das war der einzige Tag, an dem wir noch mehr oder weniger Zeit hatten, bevor die Finals anfingen und danach sofort viele von uns in die Ferien verschwanden. Wir hatten uns in den Suits (eines der Dormgebäude) getroffen und erstmal noch angefangen Pancakes zumachen, um nach den Geschenken noch etwas essen zu können. Es hatte etwas gedauert bis alle da waren. Das Auslosen, wer wem ein Geschenk gibt hatten wir schon ca. zwei Wochen vorher gemacht, um möglichst passende Geschenke besorgen zu können. Nacheinander hat jeder sein Geschenk übergeben und ausgepackt. Wir hatten natürlich auch Bilder gemacht. Es war wirklich schön uns alle nochmal so zusammen zusehen.

Danach hatte ich leider keine Zeit mehr um noch zum Essen zu bleiben und habe mich auf dem Weg nach Salt Lake City gemacht um dort Papa abzugholen. Am Flughafen angekommen bin ich eigentlich mehr in ihn hineingerannt, als ihn zu finden. Ich wollte zu einer Tür raus und er rein. Nach einer herzlichen Begrüßung stand gleich das erste Problem an, dass ich am Anfang nich mal bemerkt hatte. Der Koffer war nicht gekommen, sondern in Amsterdam bei der Zwischenlandung hängen geblieben. Nach ein bisschen hin und her haben wir erfahren, dass der Koffer am nächsten Tag kommen wird und leider erst noch einen Tag später nach Ephraim gebracht wird. Als das geklärt war, haben wir uns auf dem Weg zum Hotel gemacht, da wir für diese Nacht in Salt Lake City bleiben werden. Leider kamen wir nicht soweit bis das nächste Problem anstand. Einer meiner Reifen war aufeinmal irgendwie aufgeplatzt. Keine Ahnung, wie es passiert war, aufjeden Fall war mein Reifen auf einmal zerstört und das auf dem Highway…

Wir hatten es über den Standstreifen noch irgendwie zu der nächsten Ausfahrt geschafft und hatten zwischen zwei Verbindungsstraßen gehalten um den Reifen zu wechseln. Oder ehr Papa hat den Reifen gewechselt. Alleine wäre ich vollkommen aufgeschmissen gewesen. Keine Ahnung was ich gemacht hätte. Nachdem wir so einige Zeit damit beschäftigt waren, konnte es endlich zum Hotel weiter gehen. Dort eingecheckt ging es, dann allerdings mit Uber, weiter nach Downtown Salt Lake City.

Da es auf Weihnachten zugeht, ist das Gebiet rund um dem Temple mit vielen Lichtern geschmückt. Viele Leute hatten mir epfohlen diese mir anzusehen, wenn ich die Chance haben sollte. Also hab ich diese genutzt und es als erstes mit Papa angesehen.

Dann ging es zum Dinner in die Cheescake Factory.

Danach mussten wir dann erst noch schnell in Target Klamotten shoppen gehen, da der Koffer ja nicht kam, waren auch keine Klamotten da oder irgendetwas anderes. Nachdem das erledigt war ging es zurück zum Hotel und zumindest für Papa direkt ins Bett, der Jetlag war halt doch spürbar.

 

11. Dezember:
Der nächste Morgen bestand aus einem typisch amerikanischen Hotelfrühstück, also Toast und Waffeln. Ich hatte noch nie diese Art von Waffelmaker gesehen und musste selbst erstmal testen, wie es genau ging. Um ohne weitere Probleme den Rückweg zu schaffen, hatte ich noch in Salt Lake City mein Auto in die Werkstatt gebracht um neue Reifen zubekommen. Danach ging es zurück ins Niergenwo von Ephraim und erstmal noch schnell den schriftlichen Test vom Führerschein machen, war damit ja eh schon spät dran. Der Rest vom Abend war dann nur noch etwas essen gehen, mein Apartment zeigen und bei Vanessa vorbei schauen um Papa schon mal die erste meiner Freundinnen vorzustellen.

 

12. Dezember:
Am ersten vollständigen Tag in Ephraim habe ich Papa erstmal
Snow College gezeigt und auch noch so einige weitere Freunde vorgestellt. Dazwischen musste ich allerdings noch zwei Finals schreiben, von dein beiden Businessklassen, die ich hatte. Diese waren zum Glück nicht weiter schwer allerdings, musste Papa wegen der zweiten 2h warten bis ich wieder Zeit hatte.

 

13. Dezember:
Am Mittwochmorgen hatte ich mit Papa erstmal noch Plätzchen gebacken, um etwas Weihnachtsstimmung zu schaffen. Die sind zwar leicht fehlgeschlagen, haben aber trotzdem gut geschmeckt.

Am Nachmittag hatte ich dann meine letzte Klasse für das Semester und damit für mir am College. Ich hatte Papa kurzerhand mit in die Film Production Klasse genommen, da mein Professor nichts dagegen hatte und wir sowieso nur die finalen Projekte angesehen haben. Mein Film waren meine Aufnahmen, die ich in Los Angeles gemacht hatte. Danach ging es noch mit vielen meiner Freunde zum Malt shop und damit hatte Papa noch ein paar weitere kennen gelernt.

 

14. Dezember:
Da wir beide am Abend zu meiner „Gastfamilie“ zum essen eingeladen waren, sind wir für den Tag nur nach Provo gefahren, haben dort etwas geshoppt (Weihnachtsgeschenke) und haben versucht zum Utah Lake zukommen, da es aber nun mal Winter ist, ist leider der direkte Zugang geschlossen gewesen. Wir hatten versucht an einer anderen Stelle näher heran zu kommen, es ging auch etwas, aber das Wasser konnten wir dann doch nicht direkt finden. Wären wir weiter gegangen, wären nur wir aufeinmal im See gestanden.

Um 19 Uhr waren wir dann bei meiner Leherin/Gastfamilie zum Essen. Es war wirklich schön, sie hatte sogar extra eine Freundin eingeladen, die Deutsch sprach, da sie vor vielen Jahren mit einer LDS-Mission in Österreich war. Sheryl wollte es Papa einfacher machen, auch an einem Gespräch teilzuhaben. Sein Englisch ist ja nicht das Beste, um es mal freundlich zu sagen ;b
Die Familie hatte sich wirklich mühe gegeben, und wir hatten einen schönen Abend.

 

15. Dezember:
Der 15. Dezember war offiziel der letzte Tag der Finals und damit der Begin der Winterferien. Sheyla war über Weihnachten zurück nach Equador geflogen und ich habe sie zusammen mit Papa und Vanessa zum Flughafen gefahren. Auf dem Weg nach SLC hatten wir erst in Spring City angehalten, dort gibt es ein Deutsches Cafe, dass ich bisher noch nicht probiert hatte. Es war gut, allerdings ist es schon etwas fragwürdig, ob ich schon mal Sauerkaut auf einem Sandwich und das zum Frühstück hatte…

Eine zweite Sache konnten wir auch auf dem Weg nach Salt Lake City noch erledigen, in Sandy gab es eine Mall mit Harry Potter theme. Wir wollten da schon die ganze Zeit mal hin, hatten allerdings nie die Zeit gefunden. Also hatten wir auch dahin noch einen Abstecher gemacht und konnten tatsächlich eine kleine Harry Potterwelt finden, die in der Mitte der Mall aufgebaut war. Nachdem wir uns darin umgesehen hatten, und ich am liebsten ein Niffler Kuscheltier gekauft hätte, haben wir uns so noch etwas umgesehen bevor es zum Flughafen ging um Sheyla dort zu verabschieden.

 

16. Dezember:
Da ich ja immer noch im Niergenwo lebe und auch Salt Lake City nicht so interessant ist, habe ich beschlossen mit Papa nach Las Vegas zu fahren.

Wir haben uns schnell ein Hotel gebucht und sind los gefahren. Den ersten Abend haben wir nach dem Einchecken komplett damit verbracht den Strip hoch und auch wieder runter zu laufen. Ich kannte es ja schon aber war trotzdem schön wieder da zu sein und für Papa war es interessant die Veränderung der Stadt zu sehen, da er in den 90ern schon einmal da war.

 

17. Dezember:
Tag Nummer 2 in Vegas haben wir genutzt, um uns die Titanic Ausstellung anzusehen, die zu diesem Zeitpunkt im Luxor Hotel war. Es war super interessant und ich hatte mein bestes gegeben die Infotafeln für Papa zu übersetzten. Leider durfte man in der Ausstellung keine Bilder machen…

Um den Abend ausklingen zu lassen sind wir zu Bubba Gump gegangen, eine Restaurantkette die sich nach dem Vorbild in Film „Forest Gump“ aufbaut.

 

18. Dezember:
Um neben Vegas noch einen Punkt auf meiner „Will-ich-gesehen-haben-Liste“ abhaken zu können, haben wir am nächsten Tag einen Tagesausflug zum Hoover Dam und Grand Canyon gemacht.

Wir sind mit einer Bustour gegangen und haben uns somit die lange Autofahrt erspart. Im Bus konnten wir uns entspannen und ein paar interessanten Fakten zuhören, wie auch Filme schauen. Passenderweise war einer der gezeigten Filme „Fantastic Beasts and where to find them“.

19. Dezember:
Tja und dann stand auch schon der letzte Tag in Vegas und auch Papas letzter Tag an. Die Zeit verging mal wieder viel zu schnell. Wir hatten uns am Nachmittag auf dem Weg zurück gemacht und den Abend einfach nochmal entspannt in Ephraim verbracht.

 

20. Dezember:
Damit war dann auch schon der Tag des Abschiedes da. Bevor ich allerdings Papa zurück zum Flughafen gebracht hatte, hatte ich noch ein weiteres Jobinterview, da ich bisdahin leider immer noch keinen Job gefunden hatte…
Der Abschied am Flughafen war dann doch nicht so leicht wie ich irgendwie angenommen hatte und das Wetter wollte uns auch noch mal etwas ärgern. Die ganzen 10 Tage die Papa da war, hatte es kein einziges Mal geschneit und auch so kein wirklicher Schnee gelegen, was eigentlich komplett anders sein sollte für diese Jahreszeit. Aber genau dann wenn wir einander Tschüss gesagt haben, hat es aufeinmal angefangen immer stärker zu schneien.

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