Vanessa - Aus Franken in die USA

13. Time flies: My first Christmas far away from home

20./ 21. Dezember 2017

Nachdem Papa in den Flughafen verschwunden war, habe ich mich auf dem Weg zu Franziska, einer Freundin aus dem Program gemacht, die gerade in Salt Lake City zu besuch war. Ich konnte die Nacht bei ihr und ihrer Familie bleiben. Wir hatten uns so einiges zu erzählen, wie es für jeden von uns in den letzten paar Monaten in den USA war.

Später am Abend durfte ich zu einem Weihnachtsaccapellakonzert mitkommen, das hier in Salt Lake stattfand. Es war echt cool, allerdings wurden doch nicht so viele Weihnachtslieder gesungen wie erwartet. Den restlichen Abend habe ich mit Franziska in ihrem Zimmer verbracht und noch geredet.

Am nächsten Tag sind wir einwenig in Salt Lake City herumgelaufen und haben auch ein deutsches Restaurant besucht. Dort haben wir gut gegessen und auch etwas eingekauft, da wie ein kleiner Supermarkt zu dem Restaurant gehört. Ich konnte wegen zwei Jobinterviews am nächsten Tag nicht länger in Salt Lake bleiben und hatte mich wieder auf dem Weg nach Ephraim gemacht.

 

22. Dezember

Am 22 Dezember habe ich es dann tatsächlich geschafft noch einen Job zu bekommen. Ich hatte die Jobzusage direkt nach dem Vorstellungsgespräch bekommen. Es ist leider kein Bürojob geworden, was besser gepasst hätte, da ich ja Industriekauffrau gelernt habe. Ich konnte nichts im Büro finden, dass nicht über eine Stunde fahren von Ephraim weg ist. Das ist das Problem, wenn man im Niergendwo von Utah lebt. Ich werde nun bei Oxbow Academy arbeiten, dies ist eine Art Erziehungs- Therapieeinrichtung vor Jungs mit sexuellen Problemen. Das wird aufjeden Fall eine ganz neue Erfahrung werden.

Nachdem sich damit endlich das Problem „Ich habe immer noch keinen Job“ erledigt hatte, habe ich den restlichen Tag dafür genutzt einer Freundin beim Umzug in ein neues Apartment zu helfen. Es war sowieso fast niemand in Ephraim und wir hatten so auch Spaß zusammen, neben all dem Kistenpacken.

 

23. Dezember

Der Tag vor Weihnachten bestand ebenfalls hauptsächlich daraus Kisten fertig zu packen. Am Abend hatten wir noch eine Art Fotoshooting veranstalltet und uns gegenseiting im schneebedegten Garten fotografiert. Nachdem es am 20. so viel geschneit hatte, lag der Schnee zwar noch, hatte allerdings nicht nochmal geschneit. Etwas später haben wir mit Hilfe eines weiteren Freundes noch die meisten ihrer Sachen ins neue Apartment gebracht und dort eingelagert.

 

 

Weihnachten 2017 – 24. / 25. Dezember

Ich wurde für die beiden Weihnachtsfeiertage in das Haus meiner Lehrerin/ Gastfamilie eingeladen. Am Morgen waren wir zusammen in die Kirche gegangen. Es war für mich das zweite Mal in einer LDS Kirche. Da es Weihnachten war, bestand der Gottesdienst aus mehr Gesang als üblich. Nach ungefähr 15 min ging auf einmal das Licht aus bzw. der ganze Strom. Dieser kam auch für den Rest der Stunde nicht zurück. Jeder der Redner hatte sich Mühe gegeben möglichst laut zu sprechen, allerdings glaube ich nicht, dass die hinteren Reihen noch viel gehört haben. Nachdem der Gottesdienst beendet war, hatten wir erfahren, dass der Strom in ganz Sanpete County (sowas wie ein Landkreis) ausgefallen war.
Bei Sheryl zu Hause haben wir deswegen erstmal geredet, da der Ofen ja auch Strom benötigt. Ungefähr eine Stunde später war der Strom dann doch wieder gekommen und wir konnten das Essen zu Ende bereiten. Zum Essen kam auch noch Sheryls Schwiegermutter und andere Familienmitglieder. Es war wirklich ein schönes und gemütliches Essen und danach hatten wir noch „Apples to Apples“ gespielt, dass ist praktisch so etwas wie eine netter Variante von „Cards against humanity“.

Den Weihnachtsabend habe ich nicht mehr mit der Familie verbracht, sondern mit Freunden die auch noch in Ephraim waren. Wir hatten uns in dem Apartment einer Freundin getroffen, es geschafft auch einen Christbaum zu haben und dann zusammen gegessen und rumgealbert. Als es Mitternacht war, war es für die Latinos in der Runde auch Weihnachten und wir haben Geschenke ausgepackt.
Es ist komisch, jeder von uns hatte eine leicht unterschiedliche Zeit wann genau Weihnachten beginnt. Für Jen (aus Schweden) und mir war es bereits der ganze 24. Dezember, während es für die Latinos erst mit Mitternacht zum 25. anfängt und die Amerikaner am nächsten Morgen des 25. Und dann hatten wir auch noch drei muslimische Freunde dabei, die Weihnachten so nicht weiter kennen. Dieser erste Weihnachtstag war schon etwas Besonderes, vor allem auch, da es tatsächlich auch noch das schneien angefangen hatte. Damit hatte ich richtige weise Weihnachten.

 

25. Dezember

Für dem Morgen des 25. Dezember ging es wieder zu meiner Gastfamilie. Davor hatte mich allerdings noch eine Freundin angerufen und mich geben sie zum Walmart zu fahren, da es ihr nicht gut ging. Da aber Weihnachten war hatte dieser natürlich geschlossen, genau wie der zweite Supermarkt im Ort. Tja die einzige Wahl war dann noch die Tankstelle, aber da gab es natürlich keine Medizin deshalb zumindest etwas zu essen, was den Magen beruhigt. Nachdem ich mir sicher war, dass es ok war sie alleine zu lassen, bin zum Mittagessen zurück zu der Familie gefahren. Das Essen war wieder super.
Später gab es eine Art Bescherung allerdings war diese im Vergleich zu der Nacht davor echt langweilig. Es wurden nacheinander die Geschenke verteilt. Ich hatte tatsächlich auch etwas bekommen. Da ich allerdings bis zum 24. nicht wusste, dass ich etwas bekomme, hatte ich leider keine Zeit auch ein wirkliches Geschenk zu besorgen, anstatt nur Plätzchen mit zu bringen. Es war sehr ruhig während des Auspackens, da keine Musik gespielt wurde und ansonsten sich „nur“ höflich bedankt/ gefreut wurde. Das war damit genau das Gegenteil von der Nacht zuvor.
Nicht viel später habe ich das Haus auch wieder verlassen. Ich bin erstmal zurück zu meinen Apartment gefahren und schnellst möglich Koffer gepackt, da es am nächsten Tag auf reisen ging. Für den Abend hatte ich mich nochmal mit den Mädels getroffen und einfach entspannt.

Mein Weihnachten war dieses Jahr, sehr anders, da ich es nicht mit meiner Familie verbringen konnte, allerdings hat meine amerikanische Familie + Freunde es zu einem unvergesslichen gemacht.

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