Liebe Familie, Freunde und Kollegen,
heute möchte ich auf eine ausschweifende Einleitung verzichten und gleich mit der Autogeschichte beginnen.
Nach dem Rolercoasterpark war mein Kopf wieder „frei“ und ich begab mich erneut auf die Suche nach einem geeigneten Automobil. Diesmal stand nur ein Auto auf meiner Agenda, ein Toyota Camry aus dem Jahr 2004.
Laut den amerikanischen Stiftung Warentest Berichten (Consumer Reports) ist dies eines der zuverlässigsten Autos in den USA und die Reperaturen sind vergleichsweise günstig. Diese beiden Argumente haben mich so überzeugt, dass ich eine Probefahrt in der ca. 50 km entfernten Stadt Medina vereinbarte. Die Probefahrt verlief sehr gut, doch an diesem „Punkt“ war ich nun schon öfters gewesen. Es half alles nichts, wiedereinmal vereinbarte ich einen Termin um das Auto bei einem Mechaniker auf „Herz und Nieren“ prüfen zulassen. Denn ich möchte an dieser Stelle noch einmal an die nicht zu öffnenden Fahrertüren, die abgebrochenen Zündschlüssel oder die unzähligen Motorkontrolleuchten von anderen PPP Teilnehmern erinnern.
Beim Toyota Autohaus angekommen konnte ich erstmal meinen Augen nicht trauen, mein zuständiger Mechaniker sah aus wie eine Persönlichkeit, die hoffentlich alle Menschen, die in unseren schönen Landkreis wohnen kennen. Vielleicht weiß ja jemand wen ich damit meine?
Der Check ergab dann Gott sei dank das mein Auto soweit völlig in Ordnung ist und da der Mechaniker mir so bekannt vorkam konnte ich ihn natürlich ohne Probleme trauen. Dass einzige was festgestellt wurde war, dass die Stoßdämpfer nicht mehr die neusten sind. Allerdings hörte ich bei dem Satz: „Die können morgen oder auch in fünf Jahren kaputtgehen“ als Skepptiker von Welt nur die Worte KÖNNEN MORGEN KAPUTT GEHEN heraus. Im Anschluss fuhr ich zurück zum eigentlichen Autohändler, wo schon Chris auf mich gewartet hat, um mit den Verkaufsverhandlungen zu beginnen.
Die Verkaufverhandlungen erwiesen sich schwieriger als Gedacht , wahrscheinlich dachte der Händler er könne das Geschäft seines Lebens machen. Zum Glück war Chris mit dabei um mich zu unterstützen. Natürlich wollte der Händler erst garnicht mit sich reden lassen. Chris übernahm währenddessen im Gespräch den „freundlichen amerikanischen Part“ und ich ging perfekt in meiner Rolle als „unzufriedener Deutscher“ auf. Die Verkaufsdiskusion die meines Erachtens auch als Konfliktsituation angesehen werden konnte drehte sich immer im Kreis. Wir betonten die Mängel und der Händler immer nur die positiven Dinge. Um auf die Mängel aufmerksam zumachen gab ich vollen Körpereinsatz, ich setze mich mehrmals in das Auto um auf das quietschende Geräusch der hinteren Stoßdämpfer aufmerksam zu machen.😂 Letztendlich gab er nach und willigte in eine Reparatur ein. In der darauffolgenden Woche holte ich dann endlich MEIN Auto nachhause.
Am gleichen Abend habe ich dann noch ein Oktoberfest besucht, schließlich musste ich meinen Triumph ausgiebig feiern. Das Oktoberfest wurde von meinem neuen Onkel (Bruder von Chris) veranstaltet. Chris sagt eigentlich immer, dass sie österreichische Vorfahren hat, ihr Bruder legt den Familienstammbaum aber etwas anders aus. Demzufolge ist er Deutscher und als Deutscher feiert man NATÜRLICH das Oktoberfest!😂 Eigentlich muss man sich diese Party wie eine typische „Filmparty“ vorstellen. Der eine hat ein Mega großes Haus und die anderen bringen Alkohol oder hausgemacht Speisen als Gastgeschenk mit. Dann gab es da natürlich auch die roten Becher die bei keiner amerikanischen Hausparty fehlen dürfen. Übertroffen wurde das ganze noch von bayrischer Musik und selbst gebrauten Bier.
Am darauffolgenden Wochenende habe ich dann ehrenamtlich beim „Firefish“ Festival mitgeholfen. Dieses Festival ist eine Art Künstler Fest, welches in meiner lieblings Stadt Lorain stattfand. Eigentlich wollte ich es vermeiden, diesen Ort ein zweites Mal in meinem Leben zu besuchen. Aber ich bin jung und ich brauche die Volunteer-Stunden und es ist für mich auch eine Herzensangelegenheit armen Komunen zu helfen. Denn schließlich möchte auch ich dabei helfen, Amerika wieder groß zu machen, obwohl es eigentlich schon groß ist, falls schon mal jemand auf die Landkarte geschaut hat!
Da das Festgelände sehr weitläufig war, hat man den ehrenamtlichen Helfern vom College mehrere Golfmobile zur Verfügung gestellt.
Übrigens, beim Firefish Festival brennt auch ein Fisch.
Am nächsten Wochenende habe ich dann eine „Spooky Ranch“ besucht. In den einzelnen Geisterhäusern, kam es mir so vor, als ob ich gerade in einem Horrorfilm gefangen bin.
Zusätzlich wurde man dann noch mit einem Traktor in den „verbotenen Wald“ gefahren und dort wurde man an verschiedenen Stationen mit Ratten, Schlangen, Gasexplosion und vermutlichen Massenmördern überrascht.
In der vergangenen Woche habe ich dann noch die Nagel-Farm, welche sich in unmittelbarer Nähe von meinen Wohnhaus befindet besucht.
Wie Ihr sehen könnt sind hier derzeit wie auch sonst überall in meiner Umgebung Kürbisse erhältlich. Die USA befinden sich gerade im Halloween-Rausch, ich denke, die nachfolgenden Bilder sprechen für sich.
Und am letzten Wochenende war ich in Michigan in der Nähe von Detroit. Der Ort nennt sich „Grenfield Village“ und befindet sich direkt neben dem Fordwerk. Dieses Museeumsdorf ist die Sammlung von Henry Ford, er mochte es nämlich Häuser zu sammeln. Unter anderem befinden sich in dem Dorf das Thomas Edisson Labor, das Heinz Haus (Ketchup), das Gebrüder Wright Home und viele andere historische Bauten. In einem Haus befand sich zum Beispiel eine der ersten Dampfmaschinen mit welcher der erste Strom der Welt (Haushaltsstrom) für die Wohnhäuser von Manhattan (NYC) erzeugt wurde.
In der historischen Druckerei wurde ich dann ausgewählt, um beim Druckprozess zu helfen. Ich denke, man sieht es mir an, dass ich sonst im „normalen“ Leben viel mit Papier arbeite. 😂
Zum Abschied bin ich dann gleich zweimal mit dem berühmten Ford Model-T mitgefahren.
Wo ist Susi eigentlich?
Diese Frage werden sich bestimmt viele Fans des niedlichen Mammuts in den letzten Wochen gestellt haben. Susi war in den letzten Wochen im Urlaub, während ich mich bemühe ein guter College Student zu sein, brauchte Sie erstmal eine Auszeit vom amerikanischen Alltag. Also ist Sie nach Colorado, in den wirklichen Westen der USA gefahren. Eigentlich sollte Sie viele Bilder machen, aber naja immerhin habe ich ein Bild von Ihr bekommen.
Hinweis in eigener Sache
Wie Ihr sicherlich schon alle mitbekommen habt versteckt sich hier und da mal ein gemeiner deutscher Rechtschreibfehler in meinen Beiträgen. Ich habe langsam das Gefühl, dass es von Beitrag zu Beitrag schlimmer wird. Irgendwie vermischen sich die beiden Sprachen in meinem Gehirn zu einer undefinierbaren Sprache. Langsam verstehe ich auch nicht mehr, warum wir fast alles zusammen schreiben oder warum so viele Wörter im Satz großgeschrieben werden!? Und diese Kommasetzung regt mich langsam auch auf!
Blick in die Zukunft
Was steht als nächstes an im großen O wie OHIO? Es ist geplant das ich am Donnerstag den 26.10.17 eine PPP Teilnehmerin im Staat New York über das Wochenende besuchen werde und wir gemeinsam in Richtung Vermont fahren. Ich hoffe, dass wir noch etwas von der berühmten Blattfärbung sehen werden.
Puh, das war jetzt aber ein langer Beitrag jetzt brauche ich mindestens erstmal eine zweiwöchige Pause vom Blog um mich zu erholen.😂
Ich wünsche Euch einen schönen Reformationstag und selbstverständlich auch einen schönen Halloween Tag!
Liebe Grüße in die Heimat!
Marc/Paul