Hallo zusammen,
Die Zeit vergeht und vergeht und ich habe das Gefühl, je länger ich hier bin desto mehr habe ich zu tun. Denn die letzten Wochen waren Mal wieder sehr voll gepackt, sodass dieser Monat Mal wieder viel zu schnell vergangen ist. Nun haben wir doch tatsächlich schon fast Dezember und Weihnachten nähert sich. Aber fangen wir erstmal mit den letzten Wochen an. Heute werdet ihr auch endlich Mal ein paar Bilder von meiner Gastfamilie bekommen, damit ihr zu den Namen auch Mal ein Gesicht habt.
Zuerst einmal kann ich jetzt mitteilen, wo ich meinen Community Service machen darf. Denn im Rahmen des Programms dürfen wir noch mindestens 40 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Erst wollte ich dies ja eigentlich mit Tieren machen, sprich im Tierheim oder in einem Tierhospital direkt in meiner Straße, doch das gestaltete sich schwieriger als erwartet. Als ich nun neulich im Theater war, las ich dass sie Freiwillige suchen. Also bin ich am nächsten Tag dort hin und habe mich vorgestellt. Da meine Gastfamilie dort sehr bekannt ist und ein paar dort sogar schon gespielt haben, haben sie natürlich zugesagt. Nun darf ich in der nächsten Produktion ,, Miracle of 34th street“ mitarbeiten. Ich werde an 8 Tagen jeweils Backstage während der Aufführungen mithelfen. Schon nach dieser Produktion werde ich meine Mindestanzahl an Stunden voll haben. Doch ich freue mich sehr drauf und vielleicht helfe ich dann sogar noch bei einer zweiten mit, wenn es mir Spaß macht. Davon gehe ich allerdings aus, da ich schon als kleines Kind viel mit meinen Großeltern im Theater war und die ein oder andere Aufführung gesehen habe. Schon damals habe ich mich immer schon gefragt was wohl Backstage abläuft.
Letzte Woche war ich dann Mal wieder in Bigfork. Manita und ich trafen uns bei Nathalie. Von dort aus sind wir dann mit Amy( ihrer Schwägerin) sowie Milo, Sierra und Olive dort hin gefahren. Denn wir wollten unbedingt die Weihnachtseröffnung miterleben. Dort wurde nämlich seit dem frühen Morgen fleißig geschmückt. Am Abend wurden die Lichter dann das erste Mal angemacht und es wurden Weihnachtslieder gesungen. Mein erstes Weihnachtslied dieses Jahr war Jingle Bells:). Am Nachmittag haben wir aber erst ein bisschen Weihnachtsshopping gemacht. Denn die Läden waren geöffnet und die meisten hatten viele Reduzierungen und kostenlose Speisen wurden auch angeboten. Es war ein wirklich schöner Nachmittag.
Am Donnerstag war es dann endlich soweit. Das Fest worauf ich mich schon gefreut hatte, seitdem ich erfahren habe, dass ich herkomme: Thanksgiving. Eine Woche vorher war noch nicht ganz klar ob ich arbeiten muss oder nicht. Als ich dann aber den Dienstplan erhalten und gesehen habe, dass ich wie gewohnt im Frühdienst arbeiten werde war ich sehr aufgeregt. Am Donnerstag ging ich dann also erst arbeiten bis gegen Mittag, dann ruhte ich mich noch ein bisschen aus und dann ging es los. Manita und ich fuhren gegen halb drei zu Nathalie um sie bei den letzten Vorbereitungen zu unterstützen. Ich kümmerte mich in der Zeit hauptsächlich um Sierra und ums abschmecken. Das erste Staunen ließ aber nicht lange auf sich warten. Denn so einen riesigen Truthahn hatte ich noch nie zuvor gesehen. Wir schauten Football und warteten auf die restlichen Gäste. Dazu gehörten natürlich Eleonors Familie sowie noch zwei Freunde von Will, dem Mann von Nathalie. Wie sich später rausstellte, war die Bekannte von Will, die Halbschwester von Amanda, welche für Cultural Vistas arbeitet und die ich in New York kennenlernen durfte. Als dann alle da waren, wurde zuerst eine Art Apfelpunsch getrunken. Anschließend der Truthahn aus dem Ofen geholt und von Will fachmännisch zerlegt. Alle Speisen wurden auf einem extra Tisch angerichtet und so konnten wir uns wie bei einem Buffet selbst bedienen. Doch was gibt es typisches zu Essen an Thanksgiving? Natürlich ist zuerst der Truthahn zu nennen. Dann gibt es Gravy, eine Art Soße. Auch ganz typisch die Cranberry- Soße, die mich aber mehr an ein Kompott erinnert als an Soße. Was es zu Hauf gibt sind Kartoffeln. In jeglicher Form. Kartoffelstampf und auch die süßen Kartoffeln dürfen nicht fehlen. Zum Dessert gab es dann ganz typisch einen Kürbiskuchen. Wirklich super lecker und nur jedem zu empfehlen. Wir hatten zusätzlich noch einen Crisp, also einen Fruchtkuchen mit einer Art Streuseln aus Müsli. Ich kann wirklich nur sagen, dass ich echt schade finde, dass wir Thanksgiving nicht in Deutschland haben. Denn abgesehen davon dass es viel zu viel Essen gibt, was aber super lecker schmeckt, ist es einfach ein schönes Familienfest mit viel Spaß.
Heute hatte ich mit Manita nochmal ein Thanksgiving Dinner. Sie hatte noch zwei Freunde eingeladen und wollte mir das ursprüngliche Essen zeigen. So gab es Truthahn, Cranberry- Soße, Reis und Mais. Zum Nachtisch dann Cheesecake und Kürbiskuchen. Als wir mit dem Essen fertig waren haben wir noch einen Spieleabend daraus gemacht. Es war sehr lustig.
Gestern, am Black Friday,habe ich mich nicht in die Geschäfte gestürzt um verrückten Menschen zuzuschauen. Wir haben uns lieber mit Eleonor und den Enkeln Ruth und Olive auf den Weg zum Glacier National Park gemacht. Wir waren wandern. Letztes Mal bin ich ja nur bis zum Lake McDonald gekommen. Dieses Mal haben wir eine große Wanderung zum Avalange Lake gemacht. Der liegt ziemlich versteckt zwischen den Bergen und ist nicht ganz so groß. Auch wenn man sich zwischendrin Mal denkt, warum tue ich mir so viel bergauf eigentlich an, wird man am Ende mit einem super Ausblick belohnt. Klar hätte das Wetter etwas besser sein können, doch so im Nebel hatte es definitiv auch was. Und es war genau der richtige Ausgleich nach so viel Essen an Thanksgiving.
Was steht jetzt als nächstes an? Nun ja meine Weihnachtsgeschenke sind gekauft und die Weihnachtspost ist auch erledigt. Für mich kann Weihnachten also kommen. Hoffentlich kommt dann auch der Schnee wieder, damit ich endlich Skifahren lernen kann. Nächste Woche kommt jetzt aber erst noch ein zweites Konzert vom Chor und dann wird das erste Semester beendet. Außerdem werde ich meinen Community Service machen und Mal sehen was sonst noch so anfällt. Nach Weihnachten geht es dann endlich nach Hawaii. Darauf freue ich mich einfach schon riesig. Aber davon werdet ihr dann in einem meiner nächsten Blogs erfahren.
Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Adventszeit
Eure Viktoria