Mein Trip nach Dallas

Hallo zusammen,

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Die erste Hälfte meines Jahres ist schon vorbei. Ich hätte nie erwartet, dass die Zeit wirklich so schnell vergeht. Doch nun liegt auch noch ein weiteres halbes Jahr vor mir und ich freue mich auf die Erfahrungen und Erlebnisse, die noch warten. Außerdem freue ich mich auf all die neuen Sachen, die ich noch erleben werde. Denn seit Hawaii weiß ich, wie wichtig es ist, den Moment zu leben und das zu tun, wozu man gerade die Möglichkeit hat.

Letzte Woche waren aber erstmal die Semesterferien vorbei und das neue Semester startete. Dies bedeutet natürlich neue Kurse und neue Aufgaben. Mein Geschichtskurs wird wirklich sehr spannend, da wir uns mit der amerikanischen Zeit ab 1860 bis heute beschäftigen. Unser Professor ist auch sehr nett und vermittelt den Unterrichtsstoff sehr gut. Doch auch habe ich gemerkt, dass einiges an Arbeit auf mich zukommen wird. Ein Buch mit 700 Seiten, jede Woche eine Analyse zu einem Onlinetext und jede Woche ein kleiner Test zur letzten Woche. Aber trotzdem freue ich mich darauf, die Geschichte mal aus einer anderen Perspektive zu hören. Rock Climbing macht wirklich viel Spaß. Es ist natürlich anstrengend, doch Übung macht ja bekanntlich den Meister. Unser Lehrer sieht selbst noch aus wie ein Student, doch man merkt, dass er viel Erfahrung beim Klettern hat. Der Chor ist natürlich nach wie vor super. Ich bin auf jeden Fall sehr auf dieses zweite Semester gespannt und was ich noch alles lernen werde.

Am letzten Donnerstag habe ich mich dann aber nach dem College erstmal wieder zum Flughafen begeben. Dort startete ich meinen Trip nach Dallas. Nachdem diesmal alle Flugzeuge pünktlich waren, landete ich gegen Mitternacht in Dallas. Dort holte ich dann meinen Leihwagen ab und machte mich auf den Weg Richtung Downtown zu meinem Hotel. Am nächsten Morgen war ich allerdings schon wieder sehr früh wach, denn ich hatte mir einiges vorgenommen. Zuerst fuhr ich eine halbe Stunde etwas außerhalb zur Southfork Ranch. Vielen wird das vermutlich nicht viel sagen, doch dort wurde vor vielen Jahren die damals beliebte Fernsehserie Dallas gedreht. Ich wollte mir die Ranch einfach mal ansehen, da ich dachte es könnte ganz interessant sein, selbst wenn man wie ich die Serie nicht einmal gesehen hat. Und ich kann nur sagen, es war wirklich eine Erfahrung und hat auch noch Spaß gemacht. Ich hatte mich schon im Vorfeld zu einer Führung angemeldet. Da den Morgen allerdings niemand sonst dort war, bekam ich eine Privatführung. So konnte ich in alle Räume rein, in die die meisten Menschen gar nicht kommen, da sie nicht sehr groß sind. Außerdem habe ich einiges über die Drehtechniken lernen dürfen und meine Leiterin kam auf die Idee, eine Art kleines Fotoshooting mit mir zu machen. So wurde ich in einigen Räumen positioniert und fotografiert.

Anschließend fuhr ich dann wieder zurück nach Downtown. Dort sah ich mir Dallas dann von oben an, nämlich vom Reunion Tower. Der ist 171 Meter hoch und man hat eine super Aussicht.

Doch mein Highlight stand ja erst noch bevor. Wenig später machte ich mich dann auf den Weg zur American Airlines Arena. Dort stand am Abend das NBA Spiel der Dallas Mavericks gegen die Portland Trail Blazers auf dem Programm. Zuerst war die Halle noch zu, da ich etwas früh war, also sah ich mich ein wenig um und entdeckte wenig später ein paar Spieler, die sich auf den Weg zur Vorbereitung machten. Vor dem eigentlichen Spiel war dann aber zuerst noch das Zusehen der Mannschaften beim Aufwärmen. Dort konnte man den Spaß am Spiel sehen und einer der deutschen Spieler, Maxi Kleber, saß nur wenige Meter entfernt auf der Bank. Wir durften die Spieler aber leider nicht ansprechen, da wir sie  sonst eventuell abgelenkt hätten. Dafür hatte ich mich vorher angemeldet, denn die Plätze sind begrenzt. Das Spiel selbst war dann wirklich spannend und hochklassig und natürlich habe ich mich gefreut auch Dirk Nowitzki endlich Mal live zu sehen. Leider haben die Mavs am Ende verloren, doch es war dennoch ein super Abend.

Samstag hatte ich mir dann ein wenig Geschichte vorgenommen. Am Morgen fuhr ich zum Dealey Plaza. Dort sah ich mich erst um und ging dann in das Sixth Floor Museum. In diesem erfährt man alles über John F. Kennedy und im speziellen über seinen Tod. Denn aus diesem Gebäude, im sechsten Stock, feuerte der Täter Lee Harvey Oswald die tödlichen Schüsse ab. Es ist wirklich sehr interessant gemacht, da dort viele originale Stücke, wie Anzüge, Kameras und Zeitungsartikel, der damaligen Zeit ausgestellt sind. Auch ein Stück der Berliner Mauer und seine berühmte Rede mit den Worten,, Ich bin ein Berliner“ kann man dort finden. Anschließend bin ich einfach noch ein wenig durch die Stadt gelaufen, bevor dann anschließend mein Flug wieder Richtung Kalispell ging.

Heute war dann wieder arbeiten angesagt. Doch ich finde Dallas wirklich sehr schön und nehme einige Erlebnisse mit. Auch, dass Dallas ein wirklich faszinierendes Straßensystem hat mit teilweise sechs Spuren in eine Richtung.

Jetzt geht es aber erstmal am College richtig los. Außerdem werde ich am Freitag noch die freie Skatetechnik beim Skifahren lernen.

Bis bald

Eure Viktoria

 

Sonne, Strand und Ozean

Aloha ihr Lieben,

Ich hoffe ihr seit alle gut im neuen Jahr angekommen und hattet einen guten Start.

An Silvester selbst kam bei mir gar nicht das Gefühl von Jahresende auf. Denn hier kann man kein Feuerwerk in den Läden finden und die Amerikaner selbst begehen diesen Tag wie einen ganz normalen Tag. Keine speziellen Veranstaltungen oder Traditionen. Ich habe mich dann am Abend allerdings noch auf den Big Mountain gewagt. Es waren -17°C und dort war tatsächlich etwas los. Erst zeigten ein paar Jugendliche auf ihren Skiern und Snowboards ihre Tricks. Anschließend gab es dann eine Pararde von Skifahrern, die den Hang mit Leuchtfeuern runtergefahren sind, was wirklich ein tolles Bild ergab. Die Parade endete dann mit einem Feuerwerk. Und das war eins der schönsten, die ich je gesehen habe.

Das neue Jahr begann dann noch mit ein paar Tagen Arbeit. Doch letzte Woche war es dann soweit. Am Donnerstag startete ich mit meiner Gastfamilie, also Manita, Nathalie, Will, Milo und Sierra, nach Hawaii. Der Start der Reise war dann aber erstmal alles andere als einfach. Wir kamen hier zum Flughafen nach Kalispell, wo uns ein Mitarbeiter erklärte, dass das Flugzeug nicht da sei und unsere einzigste Chance wäre ab Missoula zu fliegen. Also ging es drei Stunden mit dem Auto nach Missoula, wo wir dann letztendlich mit getrennten Flügen nach Seattle flogen. Dort ging dann am Abend der finale Flug nach Lihue auf Kauai, wo wir gegen Mitternacht ankamen. Danach ging es zur Unterkunft, wo wir sofort ins Bett gingen. Am nächsten Tag ging es dann erstmal ruhig los. Wir kauften ein paar Lebensmittel ein und fuhren dass erste Mal an der Nordküste ans Wasser. Dort wurden wir von sehr hohen Wellen, die den Strand aufspülten und von gesperrten Stränden begrüßt. Also beschlossen wir zum Waimea Canyon zu fahren. Dieses war mein erster Canyon und er war ziemlich beeindruckend. Sehr groß und viel Grün. Dort haben wir dann erst ein paar exotische Früchte wie Sternfrucht, Zuckerrohr und Erdbeer-Papaya gegessen und sind anschließend noch durch den Regenwald gewandert. Auf dem Rückweg haben wir noch am Baby Beach gehalten und sind mit den Füßen ins Meer.

Der nächste Tag wird wohl für immer in meinen Erinnerungen bleiben, denn er begann mit einem Schrecken. Wir wollten gerade frühstücken, als sich unsere Smartphones meldeten. Sie sagten, es bestehe ein akuter Bombenalarm und wir sollen uns sofort in Sicherheit bringen. Natürlich brachten wir dies direkt mit Nordkorea in Verbindung. Wir packten ein paar Essenssachen und Wasserflaschen zusammen und warteten auf Nathalie, die noch unterwegs joggen war. Als dann alle da waren, holte Will das Auto und wir wollten los. Doch dann hörten wir im Radio: Fehlalarm!. Also alles zurück auf Anfang. Später erfuhren wir, dass während eines Drills beim Militär der falsche Knopf gedrückt wurde und diese Meldung gar nicht nach draußen gelangen sollte. Dieser Fehler sorgte für die vermutlich schlimmste halbe Stunde meines Lebens. Denn dieses Gefühl ist wirklich nicht schön. Man bekommt diese Meldung, die man für echt halten muss und ist auf einer Insel gefangen. Dieses Gefühl möchte ich wirklich niemandem zumuten. Doch zum Glück ist ja nichts passiert, auch wenn das ganze das Denken verändert.

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir dann erstmal an den Stränden. Wir waren am Anini und am Poipu Beach. Am Poipu Beach war ich dann das erste Mal schnorcheln. Es ist wirklich faszinierend was es alles im Meer gibt. So viele verschiedene Fischarten, wie den Humuhumunukunukuapua’a( der Staatsfisch von Hawaii) und Korallen, das ist wirklich einzigartig. Ich bin sogar mit einer Meeresschildkröte geschwommen. Und auch Seerobben gibt es hier sehr viele, die sehr stark beschützt werden.

Am Dienstag konnte ich mir dann endlich einen langersehnten Traum erfüllen. Morgens sind wir früh aufgestanden und sind zum Hanalei Beach gefahren, der für mich einer der schönsten Strände ist, die ich je sehen durfte. Dort waren Nathalie und ich mit Cley verabredet. Er arbeitet für die Surfschule in Hanalei und war unser Surflehrer. Er selbst hat mit 5Jahren begonnen und surft jetzt seit 25Jahren. Unser Unterricht startete dann zuerst für knapp 10 Minuten am Strand mit Trockenübungen auf dem Surfboard. Doch dann sollten wir ein besseres Gefühl bekommen und sind direkt auf die eine Seite des Piers ins Wasser, wo kleine Wellen waren. Zuerst wollte es natürlich nicht so klappen. Doch schon nach drei Versuchen hatte ich den Dreh raus und stand für wenige Sekunden auf dem Board. Danach sind wir direkt auf die andere Seite des Piers gepaddelt, wo es bessere Wellen gab. Ich bekam direkt eine super Welle und surfte diese Welle fast bis zum Ende. Dieses Gefühl war wirklich unbeschreiblich schön. Es ist einfach toll, wenn man auf dem Board steht und dann von der Welle getragen wird und surft. Anschließend hatten wir wirklich Glück und die Wellen wurden immer besser und natürlich wurden auch Nathalie und ich immer besser und sicherer auf dem Board. Nach etwas mehr als zwei Stunden hörten wir dann auf. Doch dies wird bestimmt nicht das letzte Mal surfen für mich gewesen sein. Denn es macht Spaß und das Gefühl ist einzigartig. Nach dieser Surfstunde fuhren wir dann erstmal essen. Ich entschied mich für den hawaiianischen French Toast. Dieser wird mit speziellem Brot gemacht, welches in der Mitte rosa ist und etwas süßlicher schmeckt.

Der Hanalei Beach mit Pier
Diese Bergformation sieht aus wie ein schlafender Drache

Am nächsten Tag sind wir dann zum Kilauea Leuchtturm gefahren. Von dort hat man einen super Ausblick und soll manchmal sogar Wale beobachten können. Anschließend ging es noch Wailua, wo wir uns die Wasserfälle ansahen. Danach fuhren wir nach Kapaa, einem etwas größeren Ort. Dort aßen wir zu Mittag und gingen anschließend am Coconut Beach spatzieren, wo wir Mal wieder auf eine Seerobbe trafen.

Der nächste Tag war dann leider auch schon mein Abreisetag. An diesem regnetet es dann auch zum ersten Mal. Wir gingen noch etwas shoppen und spatzieren, bevor am Abend mein Flug ging.

Dies war mein erster längerer Trip und ich kann nur sagen ich hatte eine super Zeit mit meiner Gastfamilie. Bei bestem Wetter durfte ich wirklich so einiges erleben. Kauai ist definitiv eine Reise wert und ich werde wiederkommen. Diese einzigartige Tier- und Pflanzenwelt ist ein wahres Paradies.

So, das war es von meinem Trip nach Hawaii. Nächste Woche beginnt dann das nächste Semester am College und ich werde für zwei Tage nach Dallas fliegen.

Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit

Eure Viktoria