Aloha ihr Lieben,
Ich hoffe ihr seit alle gut im neuen Jahr angekommen und hattet einen guten Start.
An Silvester selbst kam bei mir gar nicht das Gefühl von Jahresende auf. Denn hier kann man kein Feuerwerk in den Läden finden und die Amerikaner selbst begehen diesen Tag wie einen ganz normalen Tag. Keine speziellen Veranstaltungen oder Traditionen. Ich habe mich dann am Abend allerdings noch auf den Big Mountain gewagt. Es waren -17°C und dort war tatsächlich etwas los. Erst zeigten ein paar Jugendliche auf ihren Skiern und Snowboards ihre Tricks. Anschließend gab es dann eine Pararde von Skifahrern, die den Hang mit Leuchtfeuern runtergefahren sind, was wirklich ein tolles Bild ergab. Die Parade endete dann mit einem Feuerwerk. Und das war eins der schönsten, die ich je gesehen habe.
Das neue Jahr begann dann noch mit ein paar Tagen Arbeit. Doch letzte Woche war es dann soweit. Am Donnerstag startete ich mit meiner Gastfamilie, also Manita, Nathalie, Will, Milo und Sierra, nach Hawaii. Der Start der Reise war dann aber erstmal alles andere als einfach. Wir kamen hier zum Flughafen nach Kalispell, wo uns ein Mitarbeiter erklärte, dass das Flugzeug nicht da sei und unsere einzigste Chance wäre ab Missoula zu fliegen. Also ging es drei Stunden mit dem Auto nach Missoula, wo wir dann letztendlich mit getrennten Flügen nach Seattle flogen. Dort ging dann am Abend der finale Flug nach Lihue auf Kauai, wo wir gegen Mitternacht ankamen. Danach ging es zur Unterkunft, wo wir sofort ins Bett gingen. Am nächsten Tag ging es dann erstmal ruhig los. Wir kauften ein paar Lebensmittel ein und fuhren dass erste Mal an der Nordküste ans Wasser. Dort wurden wir von sehr hohen Wellen, die den Strand aufspülten und von gesperrten Stränden begrüßt. Also beschlossen wir zum Waimea Canyon zu fahren. Dieses war mein erster Canyon und er war ziemlich beeindruckend. Sehr groß und viel Grün. Dort haben wir dann erst ein paar exotische Früchte wie Sternfrucht, Zuckerrohr und Erdbeer-Papaya gegessen und sind anschließend noch durch den Regenwald gewandert. Auf dem Rückweg haben wir noch am Baby Beach gehalten und sind mit den Füßen ins Meer.
Der nächste Tag wird wohl für immer in meinen Erinnerungen bleiben, denn er begann mit einem Schrecken. Wir wollten gerade frühstücken, als sich unsere Smartphones meldeten. Sie sagten, es bestehe ein akuter Bombenalarm und wir sollen uns sofort in Sicherheit bringen. Natürlich brachten wir dies direkt mit Nordkorea in Verbindung. Wir packten ein paar Essenssachen und Wasserflaschen zusammen und warteten auf Nathalie, die noch unterwegs joggen war. Als dann alle da waren, holte Will das Auto und wir wollten los. Doch dann hörten wir im Radio: Fehlalarm!. Also alles zurück auf Anfang. Später erfuhren wir, dass während eines Drills beim Militär der falsche Knopf gedrückt wurde und diese Meldung gar nicht nach draußen gelangen sollte. Dieser Fehler sorgte für die vermutlich schlimmste halbe Stunde meines Lebens. Denn dieses Gefühl ist wirklich nicht schön. Man bekommt diese Meldung, die man für echt halten muss und ist auf einer Insel gefangen. Dieses Gefühl möchte ich wirklich niemandem zumuten. Doch zum Glück ist ja nichts passiert, auch wenn das ganze das Denken verändert.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir dann erstmal an den Stränden. Wir waren am Anini und am Poipu Beach. Am Poipu Beach war ich dann das erste Mal schnorcheln. Es ist wirklich faszinierend was es alles im Meer gibt. So viele verschiedene Fischarten, wie den Humuhumunukunukuapua’a( der Staatsfisch von Hawaii) und Korallen, das ist wirklich einzigartig. Ich bin sogar mit einer Meeresschildkröte geschwommen. Und auch Seerobben gibt es hier sehr viele, die sehr stark beschützt werden.
Am Dienstag konnte ich mir dann endlich einen langersehnten Traum erfüllen. Morgens sind wir früh aufgestanden und sind zum Hanalei Beach gefahren, der für mich einer der schönsten Strände ist, die ich je sehen durfte. Dort waren Nathalie und ich mit Cley verabredet. Er arbeitet für die Surfschule in Hanalei und war unser Surflehrer. Er selbst hat mit 5Jahren begonnen und surft jetzt seit 25Jahren. Unser Unterricht startete dann zuerst für knapp 10 Minuten am Strand mit Trockenübungen auf dem Surfboard. Doch dann sollten wir ein besseres Gefühl bekommen und sind direkt auf die eine Seite des Piers ins Wasser, wo kleine Wellen waren. Zuerst wollte es natürlich nicht so klappen. Doch schon nach drei Versuchen hatte ich den Dreh raus und stand für wenige Sekunden auf dem Board. Danach sind wir direkt auf die andere Seite des Piers gepaddelt, wo es bessere Wellen gab. Ich bekam direkt eine super Welle und surfte diese Welle fast bis zum Ende. Dieses Gefühl war wirklich unbeschreiblich schön. Es ist einfach toll, wenn man auf dem Board steht und dann von der Welle getragen wird und surft. Anschließend hatten wir wirklich Glück und die Wellen wurden immer besser und natürlich wurden auch Nathalie und ich immer besser und sicherer auf dem Board. Nach etwas mehr als zwei Stunden hörten wir dann auf. Doch dies wird bestimmt nicht das letzte Mal surfen für mich gewesen sein. Denn es macht Spaß und das Gefühl ist einzigartig. Nach dieser Surfstunde fuhren wir dann erstmal essen. Ich entschied mich für den hawaiianischen French Toast. Dieser wird mit speziellem Brot gemacht, welches in der Mitte rosa ist und etwas süßlicher schmeckt.
Am nächsten Tag sind wir dann zum Kilauea Leuchtturm gefahren. Von dort hat man einen super Ausblick und soll manchmal sogar Wale beobachten können. Anschließend ging es noch Wailua, wo wir uns die Wasserfälle ansahen. Danach fuhren wir nach Kapaa, einem etwas größeren Ort. Dort aßen wir zu Mittag und gingen anschließend am Coconut Beach spatzieren, wo wir Mal wieder auf eine Seerobbe trafen.
Der nächste Tag war dann leider auch schon mein Abreisetag. An diesem regnetet es dann auch zum ersten Mal. Wir gingen noch etwas shoppen und spatzieren, bevor am Abend mein Flug ging.
Dies war mein erster längerer Trip und ich kann nur sagen ich hatte eine super Zeit mit meiner Gastfamilie. Bei bestem Wetter durfte ich wirklich so einiges erleben. Kauai ist definitiv eine Reise wert und ich werde wiederkommen. Diese einzigartige Tier- und Pflanzenwelt ist ein wahres Paradies.
So, das war es von meinem Trip nach Hawaii. Nächste Woche beginnt dann das nächste Semester am College und ich werde für zwei Tage nach Dallas fliegen.
Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit
Eure Viktoria